Segelreviere in Sydney
YACHTCHARTER AUSTRALIEN: TÖRNBERICHT
Kreuz und quer durch Pittwater und das Hawkesbury-River-System
Nicht weit im Norden von Sydney befindet sich ein pittoreskes Wasser-Labyrinth: das Hawkesbury-River-System und Pittwater. Zusammen stellen sie ein weit verzweigtes Netz aus Flussläufen, Seitenarmen, Bächen und Lagunen dar. Es ist das Gebiet, wo der mächtige Hawkesbury-River in den Pazifik fließt. Sowohl der Hawkesbury mit all seinen Nebenflüssen, als auch die große Pittwater-Lagune bieten viele gute Ankerplätze.
Das Wasser kann ziemlich tief sein in den Seitenarmen des Flusses (bis zu 27 Metern), aber die Boote sind in der Regel mit ziemlich langen Ankerketten und langen Leinen ausgestattet. In den meisten großen und kleinen Buchten findet man geeignete Mooring-Bojen. Die öffentlichen Bojen sind gelb angestrichen und jeder kann sie benutzen. Die weißen Bojen sind privat und mit der Lizenznummer oder dem Bootnamen beschriftet.
Wenn mal keine öffentlichen Bojen mehr frei sind, kann man auch immer an einer privaten Boje festmachen. Dabei kann es natürlich passieren, dass einen der Eigentümer der Boje freundlich auffordert, diese doch wieder frei zu machen. Aber die meisten Bootsbesitzer sind immer freundlich und höflich. Als Alternative zu den Bojen kann man selbstverständlich auch immer ankern.
Das Hawkesbury-River-System ist nur sehr spärlich bewohnt. Meist sind die Hänge rechts und links von den Ufern mit dichtem Eukalyptus- und Akazien-Wald bewachsen. Ganz anders das östlich davon gelegene Pittwater-Gebiet. Hier findet man wesentlich mehr Infrastruktur und viele Marinas. Dort kann man z.B. um die idyllische Insel Scotland Island herumsegeln oder sich langsam durch die sehr zahlreichen, an Moorings liegenden Yachten durchschlängeln, von denen so manche durchaus sehenswert ist...
Ein lohnenswertes Ziel ist auch Palm Beach, eine sehr schmale Landzunge mit Pittwater auf der einen und dem Pazifik auf der anderen Seite. Dort kann man an einem der vielen Cafes festmachen und den kurzen Weg durch die Dünen zum Pazifik laufen. Hier gibt es – wie eigentlich überall an dieser Küste – auch einen wunderbaren, breiten Sandstrand.
Auf der Westseite von Pittwater gibt es eine Reihe von ruhigen Buchten, z.B. Towlers Bay mit seinem schönen Sandstrand. Von dort, wie von vielen anderen Stellen, kann man auch eine Wanderung in den Nationalpark unternehmen.
Der Großteil des unteren Hawkesbury-River-Systems ist von Nationalparks umgeben – Ku-rin-gai Chase Nationalpark im Süden und Brisbane Nationalpark im Noden. Vom Cowan Creek, einem Seitenarm des Hawkesbury, geht der Coal und Candle Creek (mit der Akuna Bucht) sowie der Smiths Creek ab. Vom Smiths Creek mit seiner friedlichen Atmosphäre geht noch ein kleinerer Bach ab, und zwar auf der rechten Seite einige wenige hundert Meter vor der Mündung. Dieser führt zu einer ruhigen Mangrovenlandschaft. Hier sind allerdings nur Ruderboote erlaubt. Am Ende des Smiths Creek ist eine seichte Stelle, die zu einem anderen Mangrovengebiet führt, wo es ein tiefes Loch zum Schwimmen gibt. Bei Ebbe kann man entlang des Flussbettes bis zum Schwimm-Loch laufen.
Weiter entlang des Cowan Creek ist Lords Bay. Es handelt sich um eine kleine Bucht, eingerahmt von großen Bäumen und einem bei Ebbe wundervollen Strand. Ein toller und leichter Wanderweg führt entlang des Baches. Am nördlichen Ende der Bucht gibt es einen großen flachen Felsen, wo sich oft Lyrebirds aufhalten. Ein Stück weiter den Cowan Creek hinauf befindet sich Bobbin Head, ein guter Platz für ein Picknick im Grünen.
In die Gegenrichtung, Richtung Pittwater, gibt es die Refuge Bay und die America Bay (der nördliche Teil der Refuge Bay). Am südlichen Ende der Refuge Bay ist ein Wasserfall. Dort findet man geschützte Moorings – und es leuchtet schnell ein, warum das ein beliebter Platz ist für Leute, die per Boot unterwegs sind. Ein Wanderweg rechts des Wasserfalls führt ein Stück den Hügel hoch und auch hinter den Wasserfall.
Wenn man zurück auf den Fluss fährt, passiert man die Flint- und die Steel Bay. Gegenüber ist der Patonga Beach. An dieser Stelle des Flusses kann man gut fischen, denn es gibt viele Flatheads. Diese bis zu 70 cm langen und bis zu 3 kg schweren – sehr leckeren! - Fische haben ihren Namen daher, dass ihr Kopf so aussieht, als wäre eine Dampfwalze darüber gefahren.
Flussaufwärts kommt man am Eleanor Beach und Gunyah Beach vorbei, beide sind sichere Strände, ideal zum Schwimmen und für ein Barbeque. Noch weiter flussaufwärts kann man um Dangar Island herum fahren und dabei die turmartigen Klippen über Little Wobby Beach bestaunen. Fährt man weiter, kommt man bei Brooklyn unter einer Eisenbahnbrücke und einer „Autobahn“-Brücke (dem Princes Freeway) hindurch. Wenn man dann rechts abbiegt und entlang des Nordufers von Milson Island fährt, kommt man zu einem weiteren Wasserfall und dem Wrack der HMAS Parramatta. Noch ein Stück weiter gelangt man zur Mündung des Berowra Creek. Hier befindet sich am linken Ufer das Restaurant Peats Bight, zu dem man ausschließlich per Boot oder Wasserflugzeug gelangt. Entlang des Berowra Creek gibt es noch ein paar hübsche Buchten sowie den kleinen Ort Berowra Waters. Hier sollte man ebenfalls auf landende Wasserflugzeuge achten.
Fährt man vom Berowra Creek wieder in den Hawkesbury River, so kommt man flussaufwärts an teilweise atemberaubend schöner Landschaft vorbei. Wenn man Zeit hat, kann man in rund vier Stunden bis zu dem netten Örtchen Wisemans Ferry fahren und dort übernachten. Um den Fährverkehr nicht zu behindern, sollte man nicht direkt am Fähranlegers ankern, sondern in der näheren Umgebung davon. Zum Ort ist es nur ein kurzer Fußweg.
Wenn man wieder flussabwärts fährt, kann man nach dem Berowra Creek rechts abbiegen, um Milton Island an seiner Südseite zu umfahren. Man beachte die Geschwindigkeitsbegrenzung in dieser engen Passage, die es einem auf jeden Fall erlaubt, den Anwohnern fröhlich zuzuwinken und „Hello!“ zu rufen...
Wie bei den meisten Urlauben dieser Art, sollte man den Vercharterer und die Einheimischen nach aktuellen Bedingungen, Beschränkungen und Regeln fragen. Austern gibt es im Überfluss an den Felsen im Unterlauf der Flüsse und Bäche, aber man sollte sich vor dem „Ernten“ erkundigen, ob nicht das jüngste Wetter oder sonstige Umstände dagegen sprechen. Die besten Austern sind übrigens nahe Cottage Rock, im Cowan Creek.
Wenn man das Schiff bucht, empfiehlt es sich, auch gleich nach einer Broschüre oder Karte für dieses Gebiet zu fragen. Diese Karten werden normalerweise zusammen mit dem Boot zur Verfügung gestellt. Wenn man sie allerdings ein wenig früher hat, kann man seine Route natürlich viel besser planen. Zudem kann man den Vercharterer noch gezielt ein paar Dinge fragen, z.B. ob das einsame Restaurant auch nicht gerade an dem Tag geschlossen hat, an dem man vorhat, es zu besuchen... Auch ganz wichtig: Während manche Stellen im Fluss bis zu 27 Meter tief sind, gibt es flache Bereiche, wo es nur einen halben Meter tief ist. Deshalb muss man die Karte mit ihren „no-go-Areas“ sehr genau studieren.
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