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Segelreviere in Normandie / Bretagne

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  • Yachtcharter Frankreich Lucia 40
    Lucia 40
    Atlantik 5 Bewertungen
    • 8 Personen / 11.73 Meter
    • 28.08.2021 / 7 Tage
    2963,00€  
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  • Yachtcharter Kroatien Lagoon 400 S2
    Lagoon 400 S2
    Split / Dalmatien 4 Bewertungen
    • 8 Personen / 11.97 Meter
    • 16.05.2020 / 7 Tage
    2070,00€  
    Infos  
    10,0% Rabatt
  • Yachtcharter Griechenla Lagoon 46
    Lagoon 46
    Ionisches Meer 4 Bewertungen
    • 0 Personen / 13.99 Meter
    • 02.09.2023 / 7 Tage
    7875,00€  
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    25,0% Rabatt
Bretagne Yachtcharter - Landerneau - Ein malerischer Hafen "mitten im Land" Bretagne Charter: Landerneau - Ein malerischer Hafen "mitten im Land"

Yachtcharter Bretagne: Törnbericht

Landerneau und ein Fischer am Haken

Das Revier bei Brest an der bretonischen Nordwestküste ist eine Welt für sich. Nicht einfach zu besegeln und ganz sicher nichts für Anfänger. Doch wer auf der Suche nach Ursprünglichkeit ist, nach Herausforderungen und wilder Ungezähmtheit, dem kann ich dieses Revier nur empfehlen.

Es ist Mitte September. Auf der Terrasse des Café Le Flore am Becken 1 des alten französischen Kriegshafens Rochefort versammeln sich die Yachties, Franzosen zumeist, aber auch Engländer und Niederlände, zum Mittagsklön. Die Saison klingt aus. Einheimische und Fremde - wie auch ich - machen jetzt ihr Boot zur Überwinterung klar. Die letzten Schönwettertage haben wir noch zu Kurzausflügen zur Ile d`Aix, nach La Rochelle oder nach St. Denise, ein kleiner Yachthafen an der Nordspitze der Ile d`Oleron, genutzt. Seit heute spricht der Wetterbericht vom Rückzug des Azorenhoch und Herbststürmen.

Eigentlich sollte ich gar nicht hier sein, eigentlich haben mich für diesen Zeitpunkt Freunde auf Elba erwartet. Und eigentlich scheint es ein sicheres Zeichen beginnenden Altersschwachsinns zu sein, dass ich im April, kaum dass das mediterrane Wetter stabiler geworden war, fluchtartig die heiteren Balearen gen Norden verlassen hatte, um durch den Canal du Midi möglichst schnell wieder dort hinzukommen, von wo ich im Vorjahr geflohen war: Dem Atlantik mit seinen kühlen Regentiefs.

Drei Wochen war ich im Jahr zuvor die Küsten von Brest bis San Sebastian entlanggehetzt. Damals träumte ich noch vom warmen Mittelmeer als dem Seglerparadies für Yachties aus nördlichen Gefilden. Aus diesem Traum war ich spätestens nach der Umrundung Gibraltars erwacht mit der Erkenntnis: Römer und Griechen, Spanier und Venezianer wären nicht auf Triremen oder Galeeren gerudert, wenn die große Badewanne zwischen Europa und Afrika zum Segeln taugen würde.

Mein Glück, dass ich in das Revier zwischen Brest und Nantes hineingerochen hatte. "Armorika" (ar-mor = am Meer) - so der alte bretonische Name der Halbinsel, ihre heimeligen Häfen hinter schroffen Felsbarrieren, ihre sattgrünen Flussmündungen und die gelassene Herzlichkeit ihrer Menschen übertrumpfte die Erinnerung an ewigblauen Himmel, langweiliges Motoren über bleiernglatte See und den nervtötenden Tourismuskommerz so manchem Mittelmeerhafen.

Schon in den ersten Tagen hatte mir Armorika eine ihrer Perlen präsentiert und das Klischee von den "ungastlichen Gestaden" widerlegt, das die millionenfachen Kalenderfotos der sturmumtosten Leuchttürme in der Chaussee de Seine in aller Welt verbreiten. Das begann bereits bei der Ankunft.

Der Hafenmeister von L ´Aber Wrac´h auf dem Kopf des einzigen 120 m langen Schwimmstegs wies energisch mit dem Zeigefinger auf die mittlere der drei freien Boxen am Stegende. Dann wandte er sich ab. Das Boot schwang herum, ich ließ die Pinne los und lief nach vorn, um mit dem Festmacher in der Hand auf den Finger zu springen, ehe das Boot gegen den Aluminiumholm stoßen würde. Gerade wollte ich zwischen den Wanten an Land klettern, da griffen kräftige Fäuste nach dem Bugkorb. "Tout seul (ganz allein)?" hörte ich die verwunderte Frage. Mein "Oui Monsieur" quittierte der stämmige Bretone damit, dass er die angereichten Leinen belegte, noch einen der Fender auf dem Relingdraht in die richtige Position schob und dann mit den Worten "après midi" auf ein weißes, barackenähnlich flaches Gebäude an Land wies. Ich verstand: Das Hafenbüro, und ich könne mir Zeit lassen mit den Formalitäten. Ich nickte müde, zog die Dieseldekompression, goss mir den letzten Schluck Kaffee aus der Thermoskanne in den Becher und ließ mich auf ein Cockpitkissen fallen.

Bretagne Yacht Charter - Chenal du Four - An der Westspitze der Bretagne ist die See meist ruppig Bretagne Charter: Chenal du Four - An der Westspitze der Bretagne ist die See meist ruppig

Es war morgens kurz nach acht Uhr Ende Mai. Den Tag zuvor seit sechs Uhr morgens und die Nacht war ich mit gerefftem Groß und NW-Wind um Beaufort 5 über den Englischen Kanal gesegelt, immer auf der Hut vor der Großschiffahrt und den Küstenfischern. Insgesamt 113 SM Generalkurs SW von Dartmouth /Südengland hatte ich hinter mir, als morgens um vier kurz vor Sonnenaufgang bei klarer Sicht die Feuerkette zwischen Roscoff im Osten und Le Four im Westen vor mir lagen. Mitten drin und genau vor dem Bug das halogenhelle Feuer von Le Vierge, mit 82,50 m der höchste Leuchtturm Europas.

Kurz vor Sonnenaufgang war der Wind eingeschlafen, wie um mir Zeit zu geben, mit dem ersten Tageslicht die Tonne Libertin, Ansteuerung für den Einstieg in die felsgesäumte Passage Grand Chenal nach L ´Aber Wrac´h zu finden. Zugleich hatte die Bretagne ihre Muskeln gezeigt: Mit 3,5 Knoten setzt hier der Strom nach Ost, so dass ich mich gut zwei Stunden lang mit Maschine an die Ansteuerung heranrobben musste. Dann schob die Tide mit gleicher Kraft durch die 8,5 SM lange, mit Richtfeuern und Tonnen markierte Passage, an deren Rändern scharfe Felsklippen wie Drachenzähne in den Himmel ragen.

Der L ´Aber Wrac´h ist einer der tiefen, fjordartigen Einschnitte in die nordbretonische Küste. Sein kleiner Sport- und Fischerhafen bietet am Schwimmsteg nur Platz für knapp 60 Boote in einer weitgespannten Bucht, die mit 5 m Tidenhub bei Ebbe größtenteils trockenfällt. Dafür ist er - hat man die Passage genommen - bei jedem Wetter sicher.

Am frühen Morgen war der Steg fast menschenleer. Nur Dutzende von Kindern ergossen sich aus einer Segelschule in ihre Boote, um auf Optis und Hobies den Umgang mit Wind, Wellen und Strom zu lernen. Für die Idylle hatte ich jedoch zunächst keinen Blick. Ich war nach 26 Stunden Segeln hundemüde. Das Ölzeug runter und dann in die Koje. Die erste Etappe des Sommertörns war geschafft.

Den Tag verschlief ich. Richtig angekommen im Land von Obelix und Asterix, von Cidre und Crepes, von Fruits de Mèr und Galettes aux Beurre war ich erst am späten Nachmittag. Und der empfing mich mit bretonischem Wetter, das mich auch die nächsten Wochen begleiten sollte: Binnen Minuten wechselt der Himmel von graunebeliger Melancholie zu strahlend fröhlicher Bläue. Aus tieffliegenden Wolken gießen unverhofft heftige Regenböen. Aber spätestens nach einer Viertelstunde taucht die Sonne wieder auf und strahlt mit weichem Licht auf sattgrüne Ufer und tiefblaues Wasser.

Ende Mai heißt hier noch "Vorsaison": Die meisten Restaurants und Strandcafés sind geschlossen, die Öffnungszeiten der Geschäfte auf zwei Stunden je Vor- und Nachmittag beschränkt. Es herrscht Beschaulichkeit und Frieden allerorten. Nur das Wasser fordert ständige Aufmerksamkeit. Eine kurz nach dem Abendhochwasser einlaufende britische Yacht brummte wegen eines winzigen Steuerfehlers am Stegkopf Vierkant auf Grund. Nur um 2 m an der Tonne verschätzt - und schon waren der Rest des Tages und die Nacht für diese Crew gelaufen. Erst mit dem nächsten Hochwasser sollte das Boot wieder freikommen.

Das Missgeschick der Briten bildete natürlich den Gespächsstoff der "seegehenden Bevölkerung" von L `Aber Wrac´h an der einzigen Theke, die um diese Jahreszeit gegenüber der Hafenmeisterei geöffnet hatte. Zum ersten, aber nicht zum letzten Mal beobachtete ich die jahrhundertealte Rivalität zwischen Männern diesseits und jenseits des Kanals, spürbar im Tonfall mitleidiger Ironie, mit der sich Fischer, Mechaniker und der Hafenmeister über die Seemannschaft der Segler von Cornwalls Küsten ausließen. Als Zuhörer profitierte ich von den versteckten Tipps, die mit den Beispielen leichter und schwerer Havarien gegeben wurden: Ouessant, dem westlich vorgelagerten Archipel, sollte ich mich um diese Jahreszeit tunlichst fernhalten. Auch Le Conquet, der Fischerhafen am Südausgang des Chenal du Four, sei als Etappenziel für Yachten ungeeignet, weil nur im trockenfallenden Teil für Sportboote zugelassen. Und Moulin Blanc, die Großmarina von Brest, möge mit seinen gut 1300 Liegeplätzen, Bars und Diskos zwar gut fürs Überwintern taugen, habe aber mit Bretagne aber nichts zu tun.

Nebenbei hörte ich dabei zum ersten Mal von Landerneau am River l Elorn am NO-Ende der Rade du Brest. Hier würde ich einen Hafen mitten im Land antreffen, "Vraiment, une place très jolie, ein sehr hübscher Platz", erfuhr ich. Und mit dem Boot zu erreichen "pas de problème". Bei Hochwasser mindestens sechs Meter unter dem Kiel. Und mit ein wenig Glück von L´Aber Wrac´h aus mit einer Tide zu erreichen.

Das warnende Beispiel der Briten vor Augen, machte ich mich einen Tag später auf nach Westen. Morgens hatte mir die Bretagne schon gezeigt, wie es aussieht, wenn Wind auf die Küste steht. Erst zwei Stunden nach Hochwasser konnte ich auslaufen bei nachlassendem NW, jetzt um die Beaufort 1-2. Er hatte bis dahin mit 4-5 durchgestanden. Der Himmel war verhangen vom Regen der Nacht, der erst mit Sonnenaufgang aufgehört hatte zu tropfen. Im Grand Chenal ließ der Schwell das Boot tanzen, und die 4 Knoten Fahrt stammten hauptsächlich aus dem ablaufenden Wasser.

Zunächst ging es längs der Küste in Richtung Le Four an der NO-Ecke der Straße von Ouessant. Die See außerhalb der Riffs präsentierte sich fast spiegelglatt. Man mochte kaum glauben, dass hier in den Winterstürmen die Hölle losbricht, der selbst große Schiffe zum Opfer fallen wie 1971 der Tanker Amoco Cadiz. Dessen stinkende Fracht hatte für Jahre die Austernbänke hinter den Klippen verseucht.

Halbwegs in der Straße von Ouessant wachte der Wind mit N 2-3 wieder auf. Von da an "schüsselte" ich zwischen Ouessant und der Küste entlang, legte den Schlag knapp an Saint Mathieu, dem Leuchtfeuer auf den Mauern einer alten Klosterruine am Eingang der Rade du Brest, vorbei und segelte danach Richtung Brest, das ich mit Hochwasser erreichte.

Zur Weiterfahrt bis Landerneau reichten weder Tide noch Tageslicht. Also doch Moulin Blanc für die Nacht. Wegen des bevorstehenden Pfingstwochenendes war es hier mehr als voll, nach der Idylle im L ´Aber Wrac´h ein regelrechter Kulturschock. Ich zog deshalb für das Abendessen (Austern und St.Pierre mit trockenem Weißwein) den einstündigen Fußmarsch an der Küste entlang in den Port de Commerce von Brest der Abfütterung mit "Moules frites" im Marinarestaurant vor. Vielleicht sollte man beim Besuch des größten französischen Hafens in der Bretagne im Handelshafen festmachen, stellte ich mir vor, als ich einheimische Segler in einem ungenutzten Hafenbecken liegen sah.

Der nächste Tag versprach schön, aber kühl zu werden. Nach einem frühen Frühstück machte ich mich auf ins Abenteuer Landerneau. Die Flussfahrt hinauf lachte die Morgensonne, vereinzelt markierten Fischer in ihren Booten die Ränder der gewundenen Fahrrinne, die nur im unteren Flussteil ausgetonnt und sonst mit Priggen bezeichnet ist. Jetzt, bei 2 Stunden vor Hochwasser, zeigte das Echolot über 15 m Wasser, das selbst später im trockenfallenden Flussbett nur auf 6 m hinunterging. Sogar ein tiefliegender Sandfrachter kam mir entgegen.

Und dann entpuppte sich das Handy als Retter: Kurz vor Landerneau stand ich plötzlich vor einer Klappbrücke, auf die mich niemand hingewiesen hatte. An ihr stand nur zu lesen, man soll die Telefonnummer 06.11.03.31.20 für die Brückenöffnung anrufen. Aber wie das, ohne rechts oder links am Ufer festmachen zu können? Mein Anruf hat den Brückenwärter überrascht. Man meldet gewöhnlich die Ankunft an der Brücke schon mit der Abfahrt in Brest, ließ er mich wissen. Trotzdem: "Cinq minutes, fünf Minuten", beschied er mich. Dann kam er mit dem Auto angebraust. Der Rest bis Landerneau war dann nur noch ein Stück Kanal.

Meine in England übernommene Methode, das Schiff mit einem ans Hauptwant geschäkelten Ende festzumachen und so einen beweglichen Festmacher zu haben, der das Schiff bei wechselndem Wasserstand an der Kaimauer fixiert, bewährte sich auch hier. Kaum lag das Schiff fest vertäut, ging ich das Städtchen erkunden. Landerneau präsentiert sich dem Besucher mit malerischer Renaissancearchitektur. Der Michelin rühmt die ehemalige Hauptstadt der Provinz Léon als Zentrum des bretonischen Frühgemüseanbaus und wegen der fischreichen (Lachs und Forelle) Flussufer.

Es lohnt sich, durch das alte Stadtzentrum mit seiner über den Fluss gebauten Mühle und dem Markt zu schlendern, am blumengesäumten Hafenkai in einem der Bistros zu (zivilen) Preisen zu schlemmen oder den fast ganzen Tag zwischen den Tiden zu einem ausgedehnten Fußmarsch in die Umgebung zu nutzen. Denn an Land oder an Bord zurück kommt man, einmal festgemacht, bei fallendem Wasser nur noch mit einer meterlangen Leiter. Auch das Beiboot liegt bald auf dem Trockenen.

Die Abreise war pünktlich. Das ablaufende Wasser schob das Boot an den Fischern im Flussbett vorbei, die sich den ganzen Tag keinen Meter gerührt zu haben schienen. Und schon hatte ich die Brücke über den L Èlorn passiert, da sah ich im Dämmerlicht einen Fischer in seinem Boot heftig zu mir herüberwinken: Maschinenschaden, wie mir sein offener Motorkasten beim Näherkommen signalisierte. Steuerlos trieb er mit der ablaufenden Tide in die offene Rade du Brest und bat um Schlepphilfe nach Les Passages, einem kleinen Hafen direkt unter der Brücke. Zum Tausch bot er mir einen kostenlosen Bojenplatz für die Nacht. Also Leinen raus und zurück gegen den Strom mit dem Fischerboot im Schlepp: Gut eine Stunde dauerte die Strecke in den kleinen Hafen gegen den Strom, den ich erst 20 Minuten zuvor mit Strom passiert hatte.

Und dann entwickelte sich eine feuchtfröhliche deutsch-bretonische Begegnung, in der das gesparte Liegegeld in Bier umgesetzt wurde. Ich lernte viel in dieser Nacht: Über die hilfreichen und widrigen Ströme in der Rade du Brest, über lokale Küchenspezialitäten, und schließlich über den dumpfen Groll der Bretonen gegenüber ihrer eigenen Staatsmacht Frankreich. Ihn sollte ich in der Zukunft immer wieder mit dem Satz erleben : Je ne suis pas Francais, je suis Breton (Ich bin kein Franzose, ich bin Bretone).

Kleine Sünden straft der Herr sofort: Nach der durchzechten Nacht begann der nächste Tag feucht von oben. Mit Halbwind unter Genua und Strom um 4 Knoten hastete ich im strömenden Regen in nur knapp 2 Stunden die 13 sm nach Camaret sur Mer an. Der Zeitplan drückte damals noch. Heute, nach einem weiteren Bretagnesommer weiß ich: Nächstes Jahr werde ich wieder hier einlaufen und auch die anderen kleinen Häfen rund um die Rade du Brest besuchen. Es gibt noch viel zu entdecken.


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