Segelreviere in KAPVERDEN

Zerklüftetes Vulkangestein, Trockenheit und heiße Temperaturen bestimmen die nördlichen Inseln der Kapverden, die Ilhas de Barlavento. Santo Antao ist die einzige, auf der Landwirtschaft im größeren Stil stattfinden kann. Santo Antao ist auch landschaftlich eine der spektakulärsten Kapverdischen Inseln. Die Insel ist von einer hohen Gebirgskette geteilt. Porto Novo ist hier der Haupthafen. Die Ortschaften Ribeira Grande und Ponto do Sol laden zu Erkundungen ein. Die Barlavento-Kette ist dank des internationalen Flughafens auf der Insel Sal ideal angebunden und bietet dank zahlreicher Ankermöglichkeitengute Törn-Möglichkeiten.

Mindelo auf Sao Vicente war einst ein wichtiger Kohlehafen für die Transatlantikdampfer. Der Porto Grande ist auch heute noch ein bedeutender Hafen und der größte Yachthafen der Barlavento-Inseln. Viele Törns beginnen und enden hier. In den Straßen und Gassen und auf den Plätzen Mindelos findet ein ewiges geschäftiges Treiben statt. Und das bei nur gut 50.000 Einwohnern! Sehenswert sind die Kolonialbauten in der Rua Lisboa und auch einen Besuch bei den Fischhändlern im Hafen sollte man nicht vergessen. Für viele gilt Mindelo als der Inbegriff der Kapverden. Wer hier nicht gewesen ist, so heißt es, kennt auch Kap Verde nicht.

Auf Sal befindet sich der größte Flughafen der Kapverden. In der Regel landet man von Europa kommend hier. Die Insel ist die für den Tourismus am meisten erschlossene. Die Hauptstadt Santa Maria ist ein Wassersport-Zentrum. Benannt ist die Insel nach den Salzminen, von denen einige noch besichtigt werden können. Sal wird oftmals nur als Durchgangsstation wahrgenommen. In der Tat ist die Infrastruktur für Törns und generell nicht ideal. Meist geht es direkt per Flugzeug weiter nach Santa Antao, Sao Vicente oder eine der südlichen Inseln.

Boavista im Osten ist neben Santo Antao die größte der Barlavento-Inseln und ein wahres Surfer-Paradies. Aber auch für Mountainbiker wird die Insel immer beliebter. Sehenswert ist auch das Schiffswrack von Santa Maria. Am Strand von Baia das Gatas kann man mit etwas Glück Delphine über dem türkisblauen Wasser springen sehen. Neben den malerischen Sandstränden prägen auch hohe Inselberge die Landschaft, die zur Erkundung einladen. Allerdings liegt Boavista für Törns etwas ab vom Schuss.

Für einen einwöchigen Segeltörn ist das benachbarte Dreigestirn Sao Nicolau, Sao Vicente und Santa Antao am besten geeignet. Vom Porto Grande de Mindelo geht es z.B. los, hinüber nach Tarrafal auf Santa Antao. Nur den Canalo de Sao Vicente gilt es zu überqueren, und das ist keine große Distanz. Auf Santa Antao ist ein Ausflug per Taxi hinauf zum Cova-Krater ein beliebter Tages-Trip.

Zwischen Sao Vicente und Sao Nicolau sind auch die unbewohnten, kleinen Inseln Santa Luzia, Branco und Raso einen Abstecher wert. Hier findet der Segler kleine Buchten mit guten Ankermöglichkeiten und glasklarem Wasser. Zurück in Mindelo geht es zum Ausklingen der Reise dann ins Praca oder ins Café musique, wo bei leckerem Wein, einheimischen Gerichten und flotter Inselmusikin den letzten Abend gestartet wird...

In einer Woche kann man von einem Ende der Barlavento-Inseln zum anderen segeln und alle Inseln bequem erkunden. Für einen Rundtörn sollte aber mehr Zeit eingeplant werden. Es sei denn, man schränkt die Ankergänge ein.