Segelreviere in Mexiko / Yucatan

Glasklares Wasser, Korallenriffe und Atolle, dazu puderfeine, kilometerlange Sandstrände, die sanft ins türkise Wasser abfallen: an der Ostküste Yucatans liegt ein feines, relativ unbekanntes Segelrevier. Hinter dem Strand stehen Palmen, dicht-grüner Dschungel oder Mangroven. Landurlauber haben die Region natürlich längst erobert - Chartercrews gibt es allerdings erst eine Handvoll. Die Halbinsel Yucatan liegt wie ein großer Finger zwischen dem Golf von Mexico und der Karibik. Der Finger deutet auf Kuba, das von Kap zu Kap nur 80 SM entfernt ist. Die Küste Yucatans wird auch Riviera Maya genannt, denn sie war Teil des riesigen Maya-Imperiums. Zahlreiche Ruinen sind Zeuge dieses längt vergangenen Zeitalters. Chartern kann man z.B. ab Cancun, der Nightlife- und Shopping-Metropole der Halbinsel. Die Ostküste ist ca. 150 SM lang und hat viele lohnenswerte Ziele, die im Folgenden kurz beschrieben werden.

Isla Mujeres: Die Insel liegt ca. 2 Segelstunden von Cancun entfernt, Richtung Nordosten, und hat wunderschöne Sandstrände, eine Marina (Villa Vera Marina) und eine kleine, gemütliche Ortschaft mit Geschäften und Restaurants. Außerdem gibt es im Süden der Insel eine Schildkrötenfarm, die man besichtigen kann. Zu ihrem Namen kam die Insel im 16. Jahrhundert, als die spanischen Eroberer hier Halt machten und einen Stein-Tempel der Maya fanden, der voller weiblicher Statuen war. Heute weiß man, dass die Statuen die Fruchtbarkeitsgöttin Ixchel repräsentierten.

Insel Contoy: Von der Isla Mujeres sind es ca. 4 Segelstunden in nördlicher Richtung nach Contoy, auf halbem Weg liegt das Coco Reef, wo man toll schnorcheln kann. Die Insel Contoy ist ein Vogel-Paradies. Als Nationalpark geschützt, beherbergt die 7 km lange und nur 800 m breite Insel mehr als 100 Arten Vögel. Es gibt ein Besucher-Zentrum und beschilderte Wanderwege, die die Erkundung dieses Reservats attraktiv manchen. An der Ostküste von Contoy kann man mit etwas Glück Mantarochen und Walhaie sichten.

Boca Iglesias: Boca Iglesias liegt ganz im Nordosten Yucatans, kurz vor dem Kap. Es ist eine historisch wichtige Stätte, denn hier betraten die Spanier zum ersten Mal nordamerikanischen Boden. Sehenswert ist die Ruine einer spanischen Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Dorthin führt ein Wanderweg durch Mangroven und dichten Dschungel. Halten Sie Ausschau nach Affen, die hier in den Bäumen leben. Boca Iglesias bietet außerdem herrliche Schnorchelgründe, wo man auch Oktopusse und Hummer sehen kann.

Isla Blanca: Diese Insel verfügt über spektakulär schöne, einsame Sandstrände, wo man herrlich vor Anker liegen und das karibische Flair genießen kann.

Punta Maroma: Etwa 20 SM südlich von Cancun liegt Punta Maroma - ein idealer Stopp zum Ausspannen in herrlicher Natur. Der Strand ist (fast) menschenleer und in der Riff-Lagune mit seinen Unterwassergärten lässt es sich hervorragend schnorcheln. Der Kanal zwischen der Insel und dem Festland ist enorm fischreich. Oft sieht man Delfine, die die Yachten ein Stück begleiten.

Isla Cozumel: Cozumel ist mit Abstand die größte Insel Yucatans und bei Tauchern weltberühmt. Das verdankt sie den vielen und verschiedenen Riffen, die sie umgeben, und dem klaren Wasser, das Sichtweiten bis zu 50 Meter ermöglicht. Das bekannteste ist Palancar, das allein schon ein halbes Dutzend Tauchspots hat. Weite Teile sind als Nationalpark geschützt. Die Insel selbst ist mit ihren langen Sandstränden und dem tollen Wasser eine ideale Urlaubsinsel. Was sie denn auch geworden ist: Vom Playa del Carmen, dem gegenüberliegenden Festlands-Strand, gibt es halbstündlich eine Fähre auf die Insel, die Hundertschaften von Touristen hin- und herschafft. Cozumel verfügt auch über eine Marina sowie zahlreiche Hotels, Geschäfte und Restaurants. Ruhe und Abgeschiedenheit findet man hier eher nicht, aber das kommt ja vielleicht zur Abwechslung mal gerade recht. Sehenswert ist die Maya-Tempelanlage von San Gervais.

Playa del Carmen: Gegenüber der Isla Cozumel befindet sich dieser unendlich lange Sandstrand. Er steht dem berühmten Strand in Cancun in nichts nach: der Sand ist genauso puderzuckerfein und das Wasser genauso azurblau. Allerdings ist deutlich weniger los - wenngleich sich auch Palma del Carmen in den letzten Jahren von einem Fischerdorf zu einem bekannten Badeort entwickelt entwickelt hat. In der Mitte des Strandes gibt es einen Steg, wo die Fähre zur Isla Cozumel abfährt, die man am Horizont bereits erkennen kann.

Xcaret: Xcaret ist ein Wasser-Vergnügungspark, nur wenige Seemeilen südlich von Playa del Carmen. Eingebettet in tropische Landschaft, kann der Besucher nach Herzenslust schnorcheln und tauchen, Delfinshows ansehen, die Schildkrötenfarm oder den Ballspielplatz nach Maya-Art besuchen, einen unterirdischen Fluss durchschwimmen oder am Karibik-Strand mit den Hängematten und Hütten nach Maya-Art relaxen. Nett gemacht, aber sehr touristisch, überlaufen, und außerdem weltbekannt, seitdem im Jahre 2005 der MTV Latin Music Award hier verliehen wurde.

Xel Ha: Xel Ha ist die ruhigere und ökologischere Variante von Xcaret. Der Wasser-Park ist um eine weit ins Land reichende Lagune herum errichtet worden. Man kann schnorcheln und tauchen, in der Lagune und zwischen den Mangroven. Viele Fische und Delfine sind hier heimisch und der umgebende Dschungel bietet eine schöne Kulisse fürs Auge.

Tulum: Die Maya-Stätte Tulum ist einzigartig, weil sie die einzige größere Maya-Siedlung ist, die direkt am Meer errichtet wurde. Die Ruinen liegend atemberaubend auf einer Felsklippe 12 m über dem Meer, darunter schimmert das unendliche Blau. Die Stadt wurde zwischen 1000 und 1300 n.Chr. errichtet und hatte in ihrer Blütezeit eine Ausdehnung von sage und schreibe 6 km entlang der Küste. Der benachbarte Ort Tulum lohnt einen Bummel: es ist ein quirliges Dorf mit Geschäften und viel Leben auf der Straße.

Sian Ka`an: Sian Ka`an ist ein sehenswertes, ziemlich großes Naturschutzgebiet. Er verfügt über eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren, darunter auch viele Säugetiere. Er erstreckt sich auf einer Länge von 52 km entlang der Küste. Dort leben lediglich 2000 Menschen, hauptsächlich in zwei Dörfern, der Rest ist menschenleer. Es gibt 5 Eingänge zum Park und ein Besucht lohnt sich sehr. Die Strände werden zu bestimmten Jahreszeiten von Tausenden von Meeresschildkröten besucht, die hier ihre Eier ablegen.