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Skippertipps - Windlexikon: Die wichtigsten Winde des Mittelmeeres Skippertipps - Windlexikon: Die wichtigsten Winde des Mittelmeeres

SKIPPERTIPPS: WINDLEXIKON

Windlexikon: Die wichtigsten Winde des Mittelmeeres

Die Winde im Mittelmeer entstehen, indem kontinentale Luftmassen über die Gebirge der angrenzenden Länder in den Mittelmeerraum hineindringen. Wer also nur mit leichten Wellen und einer kleinen Brise rechnet, der fällt einem Klischee zum Opfer. Denn im Durchschnitt sind die Winde im Mittelmeer stärker als im Ärmelkanal zum Beispiel und das Wetter kann schnell umschlagen. Trotzdem: Segeln im Mittelmeer ist wunderschön und gut informiert sollte einem kein Wind zum Verhängnis werden.

Südfrankreich: Mistral
Der Mistral ist ein sehr häufig auftretender Nordwestwind in Südfrankreich. Meist wird er von wunderschönem, dunkelblauem Himmel und guter Sicht begleitet. Oft beginnt er recht mäßig und baut sich über mehrere Tage hinweg langsam auf. Aus dem anfänglich sanften, warmen Wind wird dann ein starker oder sogar sehr starker Wind. Der Mistral dauert rund drei oder vier Tage an. Er ist ein sehr trockener Wind, der von hohem Luftdruck über der Biscaya und einem Tiefdruckgebiet über Italien geprägt ist. In Frankreich weht der Mistral besonders stark im Rhonetal und in der Garonne-Carcasonne-Senke. Der Golfe du Lion gilt sogar als eines der stürmischten Gebiete der Erde. Hier kann der Seegang bei Mistral sehr stark sein, vor dem Wind ablaufen ist dann nicht mehr möglich. Einigermaßen sicher befahren kann man dieses Gebiet eigentlich nur in den Sommermonaten. Grundsätzlich sollte man beim Mistral eher an den Leeküsten im Osten der Inseln des Mittelmeeres bleiben, auch wenn manche gebirgige Inseln wie das italienische Sardinien und das französische Korsika mit trickreichen Fallböen aufwarten. In jedem Fall ist der Osten aber ruhiger mit geringerem Seegang.

Adria: Maestral, Burin, Bora, Jugo / Schirokko, Newera
In der Adria sind die wichtigsten Winde der Maestral (Sommerwind, untertags), der Burin (Nachtwind – es gibt folgende Faustregel „Frühmorgens Burin, nachmittags Maestral und nachts wieder Burin“), die Bora (kalter, stürmischer Wind), den Jugo/Schirokko (warmer, feuchter Wind) sowie die Newera (Gewittersturm).

Der Maestral: Im Sommer weht an Kroatiens Küste der Maestral. Er kommt aus Nordwest und bringt schönes Wetter und nur geringen Seegang. Gegen Abend flaut der Maestral meist ab und wird dann vom Burin abgelöst.

Der Burin: Der Burin löst den Maestral in der Nacht ab und weht bis in den frühen Morgen hinein. Er bringt wie auch der Maestral gutes Wetter mit sich. In Istrien ist die Windrichtung Nord-Nordost, in Dalmatien Ost-Südost.

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Die Bora: Die Bora ist mit Vorsicht zu genießen, denn sie kann durchaus Sturm bedeuten. Sie weht aus Nordosten und bringt kalte Luftböen mit sich und deutlich stürmischeren Seegang. Im Winter ist die Bora sicher häufiger als im Sommer, doch es gibt keine Faustregel, wann sie auftreten kann und wie lange sie andauert. Gefährlich ist, dass sie sich recht schnell und mit wenigen Anzeichen bilden kann. Die Bora gilt als einer der stärksten Winde weltweit! Betroffen sind Kroatien und Montenegro. Gegen die Bora ankreuzen ist eigentlich nicht möglich. Wer es nicht in den Hafen geschafft hat, sollte sich an den Leeseiten der Inseln aufhalten.

Der Jugo / Schirokko: Der Jugo oder Schirokko kann zwar ebenfalls starken Seegang auslösen, er baut sich aber über eineinhalb bis zwei Tage langsam auf und so bleibt genug Zeit, in einem Hafen zu ankern. Er ist ein relativ warmer, fast heißer Wind. Der Schirokko kommt aus Nordafrika und der Sahararegion – deswegen bringt er oft Sandstaub mit sich! Er weht aus Südost und nimmt über dem Mittelmeer Feuchtigkeit auf, sodass er mit Regen einher gehen kann.

Die Newera: Bei der Newera heißt es sofort Hafen anlaufen, denn sie ist ein klassischer Gewittersturm mit hohem Seegang. Auch wenn sie nicht lange andauert und nur im Sommer im Norden der Adria auftritt, so sollten Segler sie nicht unterschätzen. Denn wie bei einem Gewitter üblich geht es oft rasant schnell, sobald sich Sturmwolken nach einem schwülheißen Tag am Himmel auftürmen.

Spanien: Vendaval / Poniente, Levante
Der Vendaval: Der Vendaval weht eher in den kälteren Monaten von September bis März. Er trifft das Alboranmeer und das Seegebiet bis zu den Balearen Der Vendaval weht aus West bis Südwest und kann zu hohem Seegang führen. An den Kaps schwenkt das Wetter zum Beispiel rasant um – von Windstille zu einem starken, sturmartigen Vendaval. In der Straße von Gibraltar heißt der Westwind übrigens nicht Vendaval, sondern Poniente.

Die Levante: Der Levante ist ein starker Ostwind mit hohem Seegang. Er weht an der Mittelmeerküste Spaniens und tritt hauptsächlich in den Wintermonaten auf. Doch theoretisch kann er auch von Oktober bis April in Erscheinung treten. Betroffen sind wie beim Vendaval das Alboranmeer und die Straße von Gibraltar.

Ägäis: Meltemi / Etesien, Sirkos
In der Ägäis weht bei schönem Wetter in den Sommermonaten der Meltemi. So wird der Wind in der Türkei genannt, während er in Griechenland den Namen Etesien trägt. Er weht aus Richtung Norden und ist ein recht beständiger Wind, mit dem man zwischen Juni und September rechnen kann. Abends flaut der Wind meist ab - doch untertags hilft er, die Hitze gut zu verkraften. Im Durchschnitt weht er mit Stärke 5. Trickreich können eigentlich nur Meerengen und Kaps werden und auch wer im Lee einer Insel Anker wirft, muss mit Fallwinden rechnen. Zieht ein Tief über die Ägäis, dann löst der Schirokko den Meltemi ab. Ein Spezialfall ist übrigens Kreta. Dort weht ein Wind namens Sirkos, der an der Südküste Kretas starken Seegang auslösen kann.


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