Seit 1978 werden nun schon Yachten aus Bayern in die ganze Welt geliefert. Diese bestechen seit jeher vor allem mit einem: Dem extrem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Nun schickt Bavaria Yachtbau ein neues Modell aufs Wasser: Die Cruiser 31. Mit der Weiterentwicklung der 30er setzt man auf guten Segelspaß bei kleinen Preisen. Die neue Cruiser besticht durch ihr gutes Handling, ein schlankes Design und eine gute Raumaufteilung unter Deck. Und das alles zu kleinsten Preisen.

Was ist an der neuen Cruiser besonders? Denn erst vor zwei Jahren wurde schließlich mit der 30er die Vorgängerin auf den Markt gebracht. Die neue Bavaria liegt bei gleicher Geschwindigkeit mit weniger Neigungswinkel, also stabiler im Wind. Solider Tiefgang und eine hohe Verdrängung tragen zur erhöhten Stabilität bei. Speed und Segelspaß sind – für eine Zehnmeteryacht – sowohl am Wind als auch bei Halbwind- oder raumem Segeln sehr gut. Das Handling ist ebenfalls gut. Natürlich ist klar, dass sich die neue Cruiser mit den weitaus teureren 30-Füßern in punkto Wasserlage und Segeleigenschaften nicht wirklich messen kann. Aber verstecken muss sie sich auch nicht...

An Deck fallen einige Ungenauigkeiten auf. Cockpittisch und Steuersäule sind überdimensioniert, das Steuerrad behindert beim Durchgang. Ärgerlich auch, dass sich auf den Duchten Wasser sammelt. Das Budget lässt bei der Rigg keine Spielereien zu, doch solide ist sie allemal. Auf den Baumkicker wurde verzichtet. Die Genuawinschen sind leider etwas mühselig zu bedienen. Die eingeschränkte Ausstattung lässt so einen optimalen Trimm nicht zu. Aber trotzdem schafft es die Bavaria, sich selbst unter viel Segel gut steuern zu lassen. Dank der soliden Maße liegt sie gut im Wasser. Generell ist die Bavaria selbst für Anfänger zu meistern, auch wenn der Rudergänger teils einen schlechten Stand hat...

Wie sieht es unter Deck aus? Irgendwo, so denkt man sich, muss ja das Geld eingespart werden, das die 31er zum Preishit macht. Doch die Raumaufteilung fällt nur positiv auf; sie ist sehr gelungen. Da der Rumpf im Vergleich zum Vorgängermodell etwas verlängert wurde, ist auch unter Deck mehr Platz.

Achtern findet sich so die für eine 31-Fuß-Yacht sehr geräumige Eignerkoje und eine ebenso ausreichend dimensionierte Nasszelle. Dafür ist die Vorschiffskoje eher kurz geraten. Im Salon fällt auf, dass er sehr hell ist, ein Verdienst der großen Aufbaufenster. Eingedenk des Preises fällt natürlich das Design und die Verarbeitung eher schlicht aus. Dies fällt etwa bei Details wie den schlecht schließenden Schapps oder den unpraktikablen Handläufen auf. Trotzdem ist es keinesfalls ungemütlich unter Deck der 31 Cruiser.

Dank Werfteigner Winfried Hermann können sich alle Segelfreunde wohl auch in Zukunft auf die preisgünstigen Modelle aus Giebelstadt verlassen. Aber nun heißt es erst einmal: Leinen los für die neue 31er – klein aber oho!