YACHT-TEST (18.3.08)
Dufour 425 GL: Flinke und komfortable Yacht
Mit der Dufour 425 Grand’Large hat die französische Werft einen komfortablem Performance Cruiser gebaut. Im mittleren Preissegment angesiedelt überzeugt die 425 dank des breiten Grundrisses mit viel Platz unter Deck und ansprechenden Segelleistungen auch bei schwachem Wind. Die Yacht ist klassisch gestaltet, ist aber trotz durchdachter Lösungen an Deck nicht unbedingt einhandtauglich.
Wie andere Dufour-Yachten auch (erwähnt sei hier stellvertretend die Dufour 525 Grand’Large) besitzt auch die 425 ein breites Heck, das bequem zwei Steuerräder unterbringt. Der Heckabschluss kann komplett geschlossen werden. Das Deck ist im Sandwich-Verfahren aus Balsaholz gefertigt, der Rumpf besteht aus Volllaminat.
Vom Steuerstand aus kann der Skipper die Genua gut bedienen. Eine Selbstwendefock besitzt die Yacht nicht (anders als die deutsche Konkurrentin Hanse 430e). Wie für Dufour typisch hat die 425 stattdessen eine stark überlappende Genua (140 %). Ein guter Vergleichswert für das Geschwindigkeitspotenzial ist das Verhältnis zwischen Segelfläche und Gewicht. Dieser liegt bei dieser Yacht bei 4,5, was einem Cruiser-Trimm entspricht. Ein Rollmast ist gegen Aufpreis lieferbar. Die Großschot wird per Traveller vor dem Niedergang geführt. Das wirkt dem Einhandsegeln entgegen.
Wer erwartet, dass die Dufour 425 GL wegen ihrer Breite behäbig im Wasser liegt, wird spätestens unter Segel eines Besseren belehrt. Selbst bei schwachem Wind zeigt die Französin, was in ihr steckt und schießt lebendig durchs Wasser. Dies ist nicht selbstverständlich, zumal bei einer Yacht, die nicht primär auf Performance ausgelegt ist.
Unter Deck sind Möbel und Schotten aus dem Mahagoni-Holz Moabi gefertigt. Das Achterlayout ist in drei verschiedenen Ausfertigungen zu haben. Entweder liegen hier (zusätzlich zur Vorschiffskoje) zwei weitere Kabinen mit zwei integrierten Toilettenräumen oder nur einer Kabine, was mehr Platz für Nasszelle, den Backskistenraum und den Navi-Tisch erlaubt. Auch eine Zweikabinenversion achtern mit einem größeren Bad wird angeboten.
Um den Salontisch können sich dank des U-förmigen Sofas und zwei zusätzlicher Plätze bis zu acht Personen scharen. Damit ist die Sitzecke ähnlich gelöst wie bei der Grand Soleil 43. Unter dem klappbaren Zweisitzer ist zusätzlicher Stauraum vorhanden. Dem Sofa gegenüber liegt die Längspantry. Generell kann man das Design dieser Yacht, außen wie innen, als zeitlos oder klassisch bezeichnen, was keinesfalls eine Abwertung sein soll.
Der Grundpreis liegt bei etwas mehr als 170.000 Euro. Will man aber Extras wie Scheuerleiste, Sprayhood, Achterstagspanner, Teak-Cockpit, Autopilot, Heizung etc. mit an Bord haben werden 200.000 Euro oder mehr fällig. Das ist zwar nicht unbedingt teuer (vor allem die Grand Soleil 43 liegt hier noch in einem deutlich höheren Preissegment), ein Schnäppchen ist die Dufour 425 Grand’Large damit aber nicht mehr. Will sie auch nicht sein, denn Dufour-Kunden wissen, wofür sie bezahlen: Cruising-Komfort, gute Verarbeitung und intelligente Lösungen.
Vergleichbare Yachten im Test: Grand Soleil 43 - Hanse 430e
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