YACHT-TIPP (22.1.08)
Sun Fast 3200: Der Name ist Programm
Schnell, schneller, Sun Fast! So könnte das Motto des neuen Renners aus dem französischen Hause Jeanneau lauten. Denn die Sun Fast 3200 ist vor allem eines: rasant unterwegs. Dabei besticht sie aber auch durch ihre exzellente Stabilität. Abstriche muss man dagegen unter Deck in Kauf nehmen...
Die ersten Praxis-Tests der Sun Fast 3200 ergaben ein konstantes Echo: Die kleine Französin ist schnell! Verdammt schnell sogar, möchte man hinzufügen. Daraus macht die Werft auch keinen Hehl, denn in erster Linie wurde die SF als Ocean-Racer entwickelt. Die Yacht wird so z.B. an der Transquadra 2008 teilnehmen, die vom französischen St. Nazaire bis nach Martinique führt. Alles an dieser Yacht zielt auf einfache Bedienung und stabile Schnelligkeit ab. Beschläge, Cockpit und auch der Segelplan wirken optimal. Genua und Großsegel sind aus Kevlarlaminat, einem der beständigsten Materialien. Und selbst wenn alle Segel gesetzt sind, gleitet die SF 3200 noch majestätisch und unbeirrbar trotz der enormen Geschwindigkeit übers Wasser.
Selbst bei mäßigem Wind ist ein Speed jenseits der acht Knoten locker zu erreichen! Und bei all dem ist die Sun Fast auch selbst von nur einer Person bequem zu navigieren. Deswegen das breite Achterschiff und die spartanische Inneneinrichtung. Der Kiel ist aus Stahl und wurde mit einer Bleibombe beschwert. Damit wurden zusätzliche Geschwindigkeit und Stabilität aus der „schnellen Sonne“ herausgekitzelt. Aber auch die Wendeeigenschaften sind exzellent.
Die Raumaufteilung ist ungewöhnlich. Zwei große Doppelkojen im Heckbereich und keine Schlafplätze im Bug. Keine Frage: Dies ist ein Resultat der typischen Form der SF 3200. Denn die Yacht ist praktisch von der Bootsmitte bis zum Achtersteven gleich breit, nämlich fast dreieinhalb Meter. Die Kojenplatzierung ist ideal für den Schlafkomfort, denn man schlummert im ruhigsten Teil des Boots. So ist der hintere Teil mit den beiden Kabinen und jede Menge Stauraum im Heck optimal genutzt. Allerdings stolpert man aus einer der Kabinen praktisch genau in die L-förmige Pantry hinein, was unpraktisch ist, zumal wenn diese gerade bedient wird. Aber irgendwo muss der Platz ja auch gespart werden... Auf der gegenüberliegenden Seite gestaltet sich der Durchgang am Navigationstisch etwas einfacher, aber auch der Navi-Sessel ist ungünstig platziert. Die Nasszelle befindet sich im Vorschiff. Sie ist leider spartanisch nur mit Toilette und Waschbecken ausgestattet.
Ohne Zweifel: Um die herausragenden Segeleigenschaften und vor allem die für einen Racer nötige Geschwindigkeit zu erreichen, musste Jeanneau unter Deck einige Kompromisse eingehen. Die Kojenlösung wurde dabei zum Glückstreffer. Die Stehhöhen, vor allem im Salon, sind allerdings viel zu niedrig. Der Salontisch fällt sehr klein aus und trotzdem ist der Zugang zur Nasszelle nicht optimal erreichbar. Genügend Stauraum ist vorhanden; auf die achtern befindlichen kann man auch von Deck zugreifen.
Ob die Sun Fast 3200, wie von der Werft vorgesehen, auch unter Deck ein „Fun-Boot“ ist, muss jeder für sich entscheiden. Spaß an Deck ist jedenfalls garantiert, denn in punkto Speed und Segeleigenschaften bleibt kein Auge trocken – schon alleine wegen der salzigen Gischt, die dem Skipper bei der rasanten Schussfahrt ins Gesicht weht...
In Deutschland ist die Sun Fast 3200 bei der boot 2008 zu sehen.
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