Segelreviere in Balearen
Yachtcharter Balearen: Insel-Hopping
Mallorca, Ibiza, Formentera: alle im Nu zu erreichen
Wer von Mallorca oder Ibiza aus chartert, muss seinen Törn nicht auf diese eine Insel beschränken. Denn die Abstände zwischen Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera sind gering. Eine Tages-Segeletappe, und schon ist man auf der nächsten Insel. Mit der Motoryacht geht es sogar noch schneller.
Und es lohnt, denn jede hat ihren ganz eigenen Charakter, der auch durch die unterschiedliche Geschichte begründet ist: Auf Mallorca sind heute noch die Spuren der Römer zu sehen, Ibiza wurde durch die Eroberungen der Araber und Karthager geprägt und Menorca trägt noch immer die Zeichen der englischen Kolonialherren. Die Inseln im Einzelnen.
Menorca: Die zweitgrößte Insel der Balearen liegt rund 25 SM nordöstlich von Mallorca und ist sehr ländlich geprägt. Die nördlichen Regionen (Tramuntana) bestehen aus kleinen, sanften Hügeln, zwischen denen ausgedehnte Täler verlaufen. Hier erstrecken sich breite Strände wie La Vall, Cala Pregona und Es Grau. Der Süden (Migjorn) hingegen ist eine Kalkplatte, die von schmalen Tälern und Schluchten durchzogen ist, die sich ihrerseits zu herrlichen, kleinen Buchten öffnen – eine schöner als die andere. Viele der dort gelegenen Strände bieten eine malerische Kulisse mit Kiefernwäldern und exzentrischen Felsformationen. Man lässt den Anker fallen in solch kristallklarem Wasser, dass man jedes Sandkorn sieht, das er beim Eingraben aufgewirbelt hat. Schnorchler und andere Wasserratten kommen voll auf ihre Kosten. Abends locken kleine Örtchen hinter den Buchten, wie zum Beispiel das wunderschöne Es Grao, Addaya oder Fornells.
Während die Natur die Insel in Nord und Süd aufteilt, sorgt die Besiedlung für einen Ost-West-Kontrast. Da ist auf der einen Seite Ciutadella, die alte Hauptstadt, pittoresk und ein wenig melancholisch, mit einem romantischen Hafen. Auf der anderen Seite Maó, die dynamische Verwaltungs- und Handelshauptstadt an einem großen Naturhafen. Es mag Zufall sein oder auch nicht, dass diese beiden wichtigsten Städte Menorcas so weit voneinander entfernt sind wie nur irgend möglich. Denn zwischen beiden gibt es eine historische Rivalität, die heute zwar eher freundschaftlich geprägt ist, aber nichts von ihrer Intensität eingebüßt hat.
Ibiza: Vom Südwesten Mallorcas ist Ibiza rund 40 SM entfernt. Viele assoziieren die Insel mit Klischees, die nur einen Teil der Realität widerspiegeln. Es stimmt schon: Ibiza ist die Insel des Jet-Set, der Megadiscotheken und eines Rummels, der Freiheit, Multikulti und die Magie der Nacht zelebriert. Ebenfalls korrekt ist, dass Ibiza bis heute ein bevorzugtes Refugium für Kreative ist und für Menschen, die ihre Utopien ausleben wollen. Doch Ibiza ist auch eine Insel voller Geschichte und archäologischer Schätze. Viele davon sind in der Hauptstadt, die schlicht „La Vila“, „Ibiza“ oder „Eivissa“ heißt. Wer die „Dalt Vila“ (Oberstadt) emporsteigt, kehrt in die Vergangenheit zurück. Auf dem höchsten Punkt befindet man sich dort, wo von 2700 Jahren die Karthager eine Siedlung gründeten.
Die Gründe springen ins Auge: Gegen Südwesten hin erstrecken sich die Salinen, eine Quelle des Reichtums, die beschützt werden wollte. Auf der anderen Seite die Bucht, ein Naturhafen. Und in unmittelbarer Nähe finden sich fruchtbare Böden und Süßwasserquellen. Alle Strategen der folgenden Jahrhunderte bestätigten die Wahl der Gründer und veränderten, verstärkten und vergrößerten die Wehranlagen. Es sind die letzten komplett erhaltenen monumentalen Stadtmauern der Balearen. Hinter ihnen verbirgt sich ein Stadtviertel voll architektonischer Juwelen und malerischer Winkel, Schauplätze spektakulärer Feierlichkeiten und kultureller Aktivitäten.
Obwohl es auf dieser Insel keine Berge gibt – der größte Hügel, Sa Talaya de Sant Josep, bringt es auf 475 Meter – ist die Landschaft abwechslungsreich und außerhalb der Sommermonate überraschend grün. Dank der Bemühungen um den Naturschutz wird sie ihrem alten Beinamen „Isla de los Pinos“ (Insel der Kiefern) noch immer gerecht. Bei aller Kleinheit weist Ibiza Täler und Regionen auf, die tausende Kilometer vom Ibiza der Regenbogenpresse entfernt scheinen. Die Küste bietet zahllose Winkel der Ruhe und Einsamkeit, beinhaltet aber auch die Zentren der Partylöwen. Ebenso die Strände: sie reichen von einsamen Natur- bis hin zu Hier-ist-was-los-Stränden, von Familien- bis Sportstränden.
Formentera: Von Ibiza ist es nur noch ein Katzensprung von 10 SM bis nach Formentera, der mit Abstand kleinsten der vier Hauptinseln der Balearen. 83 Quadratkilometer Land, 69 Kilometer Küste und 7600 Einwohner. Diese Zahlen repräsentieren eine Insel, die zu einem Synonym für individuellen Tourismus geworden ist, für ein Leben ohne Stadt, Stress und Stau. Formentera ist ein legendäres Reiseziel für alle, die sich in ländlicher Atmosphäre und ohne große materielle Ambitionen wohl fühlen. Fans schwärmen von die Stille, dem Meeresgeruch, dem unverwechselbaren Aroma mediterraner Natur, dem kristallklaren Wasser in einem derart strahlenden Blau, dass man befürchtet, alles wäre nur ein Traum, von dem man erwachen könnte.
Es ist eine Insel der stillen Ankerbuchten, Marinas gibt es nur eine einzige. Wer das Land erkunden will, verzichtet auf Motorisierung: Formentera entdeckt man besser per Rad oder zu Fuß. Dieser sanfte Tourismus wird gefördert. So haben die Behörden ein Netz „Grüner Routen“ geschaffen. Sie bestehen aus zehn Rad- und neun Wanderausflügen, die entsprechend ausgeschildert sind und in die reizvollsten Winkel der Insel führen. Formentera ist eine relativ flache Insel, die in zwei Plateaus geringer Höhe unterteilt ist, Berberia im Westen und La Mola im Osten. Beide sind durch eine Landenge verbunden. Eine Hauptstraße verbindet die fernsten Punkte der Insel, den Hafen von La Savina und den Leuchtturm La Mola. Die Nordküste ist von Lagunen und Buchten geprägt sowie von den alten Salinen, die bis vor wenigen Jahren in Betrieb waren. Heute sind sie ein sehenswertes Naturrevier, umgeben von Stränden wie Ses Illetes und Llevant sowie empfindlichen Dünensystemen, die der Gegenstand zahlreicher Schutzmaßnahmen sind.
Die Geschichte von Formentera ist lückenhaft: Aufgrund der ständigen Bedrohung durch nordafrikanische Piraten blieb die Insel drei Jahrhunderte lang unbewohnt. Der Hauptort der Insel ist auch heute kaum größer als ein Dorf, allerdings mit interessanter Auswahl an Geschäften für den täglichen Bedarf. Die Schlichtheit des täglichen Lebens steht in Kontrast zu einer regen Kulturszene: Seite an Seite koexistieren die authentischen Produkte der Insel mit jenen der Neu-Insulaner, die ab den Sechziger Jahren auf der Suche nach einem einfachen und weniger materialistischen Leben nach Formentera kamen. Diese kulturelle Mischung ist ein ausgezeichneter Nährboden für Künstler: Ihre Gegenwart prägt die verschiedenen Märkte, wie z.B. jenen von La Mola (im Sommer jeden Sonntag Nachmittag).
Cabrera: Das Archipel Cabrera mit seinen 19 kleinen Inseln ist zwar nur zehn Kilometer vom Cap Salines im Süden Mallorcas entfernt – doch das reicht aus, um in eine gänzlich andere Welt einzutauchen. Kleine Buchten mit menschenleeren Sandstränden, Felsriffe und Höhlen, die ein tiefblaues Meer umspült. Am Himmel ziehen Kolonien von Seemöwen ihre Kreise, während im Wasser Delphine um die Wette springen. Wenn da nicht ein Robinson-Feeling aufkommt...
Ein Ausflug zur „Ziegeninsel“, wie Cabrera auch genannt wird, gehört zu den Höhepunkten eines Balearen-Törns. Um das kleine Archipel ranken sich viele Geschichten. Schenkt man dem römischen Geschichtsschreiber Pinium Glauben, dann wurde der karthagische Feldherr Hannibal hier geboren. Weiter soll zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert hier ein römisches Volk gelebt haben, das „Garum“, eine Substanz auf Fischeingeweiden, herstellte und es zum Würzen verschiedener Gerichte verwendete. Traurigen Ruhm jedoch erlangte die Insel nach der Zeit des Spanischen Unabhängigkeitskrieges. Zwischen 1809 und 1811 wurden etwa 9000 französische Gefangene interniert – nur 3600 überlebten bis zu ihrer Befreiung im Jahr 1814.
Die Natur hingegen lässt keine Zweifel aufkommen: das Ökosystem zählt zu den wichtigsten Naturlandschaften Spaniens und ist seit 1991 Nationalpark. Über 450 verschiedene Pflanzenarten sind alleine auf der Hauptinsel heimisch, unzählige Vogelkolonien machen auf dem Weg nach Süden dort Station. Auf den kleineren Inseln haben sich vorwiegend Eleonorenfalken niedergelassen, aber auch Eidechsen, Wanderfalken und Fischadler sind dort zuhause. Im kristallklaren Meer tummeln sich Wale, Seeschildkröten und jede Menge kleiner Fische, die zwischen Seegräsern und Korallengruppen ideale Lebensbedingungen finden.
Wer Cabrera auf eigene Faust besuchen und über Nacht bleiben möchte, benötigt eine (kostenlose) Bewilligung des Instituto Nacional para la Conservaión de la Naturaleza. Diese kann der Vercharterer besorgen, wenn man ihm rechtzeitig Bescheid gibt. Dann steht einem Besuch der Insel nichts mehr im Weg: Ankern kann man tagsüber an mehreren Stellen, anlegen allerdings nur im kleinen Hafen von Cabrera. An der Mole sollte man allerdings nur mit dem Dinghy festmachen, die Yacht liegt an einer der kostenlosen Bojen, an der man auch übernachtet. Im Juli und August wird nicht mehr als eine Nacht an der Boje zugestanden, im Juni und September maximal zwei Nächte, im Rest des Jahres aber bis zu sieben Nächte. Viele Bojen werden erst ab 19 Uhr frei, wenn Tageslieger ohne Genehmigung ihren Platz räumen müssen. Zu beachten ist auch, dass bestimmte Zonen der Insel gänzlich tabu sind, das Angeln verboten ist und man ausreichend Proviant mitnimmt: Nachdem es praktisch keine ständigen Bewohner gibt, beschränkt sich das Gastronomie-Angebot auf eine kleine Kantine.
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