Südlich von Kroatien schließt sich das mittlerweile unabhängige Montenegro an. Mit der Yacht ist das ehemalige Fürstentum entweder vom süddalmatischen Dubrovnik oder direkt von Kotor aus zu besegeln. Montenegro gilt wegen der Schönheit seiner Küstenstädte (allen voran Kotor) und der im Vergleich zu Kroatien noch deutlich moderateren Preise zunehmend als Geheimtipp in der Adria.

Die Bucht von Kotor ist ein Fjord; ein Unikum im Mittelmeer. Sie schneidet tief in die Küstenkette der Dinariden ein und gilt als einer der besten Naturhäfen Europas. An den Ufern der Bucht befinden sich mit den Überresten alter Klöster noch zahlreiche Erinnerungen an längst vergangene Tage. Die Bucht ist eine der am dichtesten mit religiösen Stätten ausgestatteten Gegenden im Mittelmeerraum. Bedeutende Stadtkirchen lassen sich außer in Kotor ebenfalls in Perast, Herceg Novi und Risan bewundern.

Die Fahrt auf der Yacht ins Innere dieser Bucht ist ein Erlebnis. Auf beiden Seiten bauen sich schnell zu beiden Seiten imposante Kalksteinberge auf. Wenn es einige Tage vorher geregnet hat, entsteht bei Risan ein 25 Meter hoher Wasserfall, der sogenannte „Orijenski vodopad“.

Eigentlich besteht die Bucht aus vier separaten Becken, die durch Meeresarme verbunden sind. Die Buchten von Risan und Kotor gehören durch die mächtigen Kalksteinwände des Orjen unbestritten zu den schönsten.

Die Altstadt von Kotor alleine ist einen Törn in den Süden (von Kroatien aus gesehen) wert. Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut und begeistert noch heute die Touristen, die immer zahlreicher kommen. Oft besucht ist die St. Tryphonius-Kathedrale ('Sveti Tripun'), in der die Reliquien des Schutzpatrons der Stadt, des heiligen Tryphon, aufbewahrt werden. Kotor ist bereits seit fast 2000 Jahren besiedeltes Gebiet. In der gesamten Bucht erinnern die Überreste der alten Festungsanlagen an kriegerische Zeiten.

Risan am nördlichsten Zipfel der Bucht liegt im Schatten der teils mehr als 1000 Meter hohen Kalksteinwände des Orjen-Gebirges in der Nähe von Kotor. Hier könnte die Yacht kaum geschützter liegen. Wer sich die Wanderschuhe überstreifen und die schwankenden Planken der Yacht mit steilen Gebirgspfaden ersetzen will, für den ist Risan der ideale Ausgangspunkt.

Im Sommer sind die Strömungen in und aus der Bucht nicht sehr stark. Im Osten der Einfahrt verläuft ein nordwestlicher Strom von etwa 1 km/h. Wenn es anhaltend geregnet hat, entsteht eine kräftige Ausflussströmung, die in den Engen bis zu 4 km/h pro Stunde erreichen kann.