Segelreviere in Ligurien-Toskana-Elba
Yachtchartet Italien: Törnbericht Elba
Rund Elba in sieben Tagen
Elba gehört noch nicht zu den Orten, die auf eine lange Ferieninsel-Tradition zurückblicken können, „mausert“ sich jedoch recht gut. Ausgangspunkt der 7-tägigen Rundreise ist Cavo, ein kleines Dorf am nordöstlichen Zipfel Elbas. Dann geht es südwärts nach Rio Marina und Porto Azzurro, einem wunderschönen mittelalterlichen Städtchen, und weiter an die Westküste, wo es herrliche Buchten gibt, zum Teil mit Sandstränden. Danach steht Marina die Campo auf dem Törnplan, das touristische Zentrum Elbas, bevor es über Marciana Marina und Portoferraio wieder zurückgeht nach Cavo.
Ausgangspunkt unserer Rundreise ist Cavo, ein kleines Dorf am nordöstlichen Zipfel Elbas. Der Hafen ist klein (ca.40 Gästeplätze) und verfügt nicht über eigene sanitären Anlagen, bietet jedoch guten Schutz. Vorsicht beim Einlaufen: durch den Scirocco können sich vor der Hafeneinfahrt Sandbänke bilden. Die Reise geht südwärts entlang der rötlichen, rauen Felsen, vorbei an Erzabbaugebieten (die Farben sind unverkennbar). Überhaupt findet man auf Elba immer wieder Zeugen des Bergbaus, der die Haupteinnahmequelle der Bewohner war. Still und rostend stehen da, der Wind pfeift durch die Öffnungen, Vögel benutzen die verlassenen Ruinen als Nestplätze.
Wir laufen in Rio Marina ein, einem Fährhafen mit einigen Gästeplätzen. Aber auch der verfügt nicht über die übliche Infrastruktur einer Marina, ist er doch wie so viele Häfen hier ein alter Fischerhafen. Weiter südlicher erreichen wir mit viel Verkehr (Segel-und Motorboote) das kleine Paradies ”Porto Azzurro”. Der Hafen ist natürlich schon belegt, also ankern wir in der großen Bucht westlich vor Porto Azzurro mit rund 40 anderen Schiffen. Das Städtchen lädt mit seinen mittelalterlichen Gassen zum nächtlichen Bummeln ein. Alles wirkt sehr gepflegt. Es gibt gute Restaurants sowie Geschäfte aller Art. Die Rückfahrt zu unserem Ankerplatz durch die vielen Schiffe mit ihren Positionslichtern ist richtig romantisch. Die Mastlichter sehen aus wie ein zweiter Sternenhimmel.
Unsere Reise geht weiter – eigentlich viel zu früh, wir könnten leicht noch einige Tage in dieser schönen Gegend verbringen. Wir umrunden den M.Toricelle mit seinen steilen Klippen und steuern die Westküste an. Dort gibt es viele einladende Buchten, zum Teil mit Sandstränden. Palazzo, Pareti, Madonna delle Grazie, P. di Baraberica, P. di Zuccate und Spiaggia del Lito - alles Buchten, die zum Ankern und Baden sehr schön sind. In den meisten befinden sich Restaurants. An der Pareti-Bucht entdecken wir ein wunderschönes Mittelklasse-Hotel mit Privatstrand. Unsere Recherchen ergaben, dass die Zimmerpreise des „Hotel Stella Maris“ relativ günstig sind. Wären wir nicht mit dem Schiff unterwegs, wir würden glatt dort bleiben.
Unsere Bordbatterie zwingt uns in einen Hafen einzulaufen. Kühlschrank, Radio etc. verbrauchen nun einmal Strom, und unser kleines Sportmotorboot ist nicht für mehrtägige, wilde Übernachtungen ausgelegt. So steuern wir Marina di Campo an, ein ”Provisorium” von einem Hafen. Gegenüber ist ein riesengroßer Sandstrand, der im Sommer voller Sonnenanbeter ist. Marino di Campo ist das Touristenzentrum Elbas. Zum Ankern findet man links (westlich) der Hafeneinfahrt eine ruhige Bucht. Jedoch aufgepasst, es gibt unregelmäßige Untiefen (Riffe). Man sollte es nicht bei Nacht anlaufen.
Zur Weiterfahrt zwingt uns der Scirocco. Früh am Morgen kommt der Hafenmeister aufgeregt zu uns. Wir sollen sofort den Hafen verlassen, ansonsten riskieren wir, dass unser Boot auf der Mole landt. Es vergehen keine 20 Minuten und die ganze Familie ist startklar. Unser Ziel: Marciana Marina, ein sicherer Hafen nördlich der Insel. Die Wellen sind schon recht groß, doch die Linienführung unser Tullio ist wunderbar. Mit 16 Knoten preschen wir entlang der öden Süd-Westküste Richtung Norden. Die berühmte Fetovaia-Bucht können wir leider nur von Weitem inspizieren.
Langsam aber sicher werden wir alle hungrig, wir mussten ja ohne Frühtück losfahren. Das erste kleine Dörfchen an der Nordküste von Elba ist S. Andrea. Wir gehen außerhalb, in der für uns bestimmten Zone vor Anker. Mit dem Dinghy setzen wir aufs Festland über. Im Sommer ist es natürlich kein Problem ein Lebensmittelgeschäft mit frischen Produkten zu finden. Nach dem Frühstück beschließen wir die Weiterfahrt nach Marciana Marina. Zu unserem Glück, es ist kurz nach elf, erwischen wir den letzten freien Hafenplatz. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir diesen Ansturm auf den Hafen miterlebten. Schiff um Schiff kommt hinein, es wird regelrecht der ganze Hafen gefüllt. An ein Rauskommen ist nicht mehr zu denken. Wollen wir im Moment auch gar nicht, denn vor dem Hafen tobt der Sturm mit Schaumkronen und rauer See.
Der Meteo-Bericht im YC ist für die nächsten 2 Tage schlecht. Somit stellen wir uns auf eine eher ungemütliche Zeit ein. Regen und ein Kälteeinbruch sorgen für schlechte Laune bei unseren Kindern. Also entschließen wir uns zu einen Ausflug nach Poggio, einem kleinen Dorf oberhalb Marciana Marina auf 330m über Meer. Ein typisches Dorf der alten Zeit. Es erinnert uns an die vielen kleinen Dörfchen in der Toskana mit ihren verschachtelten Häusern.
Nach zwei Tagen ist es endlich windstill. Wir können auslaufen! Es gibt nichts Ärgerliches, als bei Kälte und Regen an Land im Schiff festzusitzen. Die Abfahrt ist chaotisch: jeder will als erster raus, doch die Hafeneinfahrt lässt sich nicht vergrössern. Hier und da hört man nicht gerade freundliche Zurufe. Als wir auslaufen, steueren wir das Capo Enfola an, wo wir Mittagspause machen wollen.Viele Ankerplätze sind schon belegt, es handelt sich um einen beliebten Ausflugsort. Vorbei an der grünen Küste ostwärts erreichen wir bald Portoferraio mit seinem großen Golf. Hier sind einige beliebte Ankerplätze wie die Magazzini-,Ottone-, oder die Bognaiabucht. Der einzige Nachteil dieser Buchten ist, dass sie dem Fährverkehr Portoferraio-Piombino ausgesetzt sind und alle 20 Minuten eine Fähre vorbeifährt, was ein Schaukeln des Bootes verursacht.
Portoferraio ist ein lebhaftes Pflaster, sehenswert ist die Altstadt sowie der Markt. Wir genießen noch ein letztes mal das südliche Ambiente, denn leider naht schon das Ende unserer Rundreise. Unser Fazit: Das Exil Napoleons ist ein wunderbares Segelrevier, das eine reichhaltige Abwechslung bietet. Platz für den Sport- sowie den Hobbysegler gibt’s hier alleweil. Also dann, bis bald auf Isola Elba.
Bruno Gerber / YCA
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