Die Exumas sind so, wie man es sich an einem kalten Winterabend erträumt: türkisfarbenes Wasser, gleißend weiße, unberührte Strände, lauer Wind und eine faszinierende Unterwasserwelt an den Korallenriffen. Segler haben diese Welt für sich entdeckt - aber ihre Zahl ist gering, und in der Weitläufigkeit des Archipels trifft man kaum auf eine andere Yacht. Charter-Stützpunkte gibt es keine und kaum eine Charteryacht "verirrt" sich hierhin. Die Crews, auf die man hier gelegentlich trifft, sind Eignercrews aus den USA oder Weltumsegler.

Aus der Luft erinnert die Anordnung des Archipels der Exumas mit seinen rund 350 Inseln und Inselchen fast an einen Angelhaken. Wasser, Wellen, Strand, Sand und die Pflanzenwelt vermischen sich zu einem sagenhaften Kunstwerk aus Blau, Weiß und Grün in allen Nuancen, dazwischen vereinzelte pastellfarbene Tupfer in Rosa, Blau und Gelb: die schmucken Holzhäuser der Bahamesen.

Die Exumas liegen über 100 Seemeilen verstreut etwa in der Mitte der Bahamas, rund um die größte Insel Exuma. Sie ist 60 km lang und in der Hauptstadt George Town leben heute etwa 1000 Einwohner. Die restlichen Inseln sind überwiegend unbewohnt, die meisten der unzähligen Strände und Höhlen tragen nicht mal einen Namen. Bis ins 15. Jahrhundert lebten hier Arawaks- und Lucayan-Indianer, die allerdings recht schnell von den spanischen Eroberern versklavt und fortgebracht wurden. Der Rest starb aus. Bis ins 17. Jahrhundert waren die Inseln unbewohnt und wurden lediglich als Piratenversteck genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts kamen amerikanische Siedler auf die Inseln, und mit ihnen eine große Zahl schwarzafrikanischer Sklaven. Deren Nachkommen bilden heute die Mehrheit der Einwohner des Archipels.

Auf den Exumas betrift man Neuland: keiner kennt sie genau, die Zahl aller Inseln, Atolle, Riffe und Sandbänke, die hier still und verwunschen in der karibischen Sonne liegen. Keine Touristenzentren, keine Infrastruktur, allenfalls hier und da ein verschlafenes, kleines Dorf. Man ankert alleine in einer der vielen, namenlosen Buchten, und zu Gast ist nur der Sternenhimmel. Das Gebiet zählt zum Exuma National Land and Sea Park, einem Nationalpark der Bahamas. Selbstredend ist die Natur spektakulär - an Land wie unter Wasser. Traumhafte Bedingungen für Wanderer, Schnorchler und Taucher.