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  • Yachtcharter Kroatien Lagoon 400 S2
    Lagoon 400 S2
    Split / Dalmatien 4 Bewertungen
    • 8 Personen / 11.97 Meter
    • 16.05.2020 / 7 Tage
    2070,00€  
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  • Yachtcharter Kroatien Oceanis 35
    Oceanis 35
    Istrien-Kvarner 4 Bewertungen
    • 6 Personen / 10.45 Meter
    • 04.05.2024 / 7 Tage
    909,72€  
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    43,0% Rabatt
  • Yachtcharter Seychellen Leopard 48
    Leopard 48
    world 0 Bewertungen
    • 0 Personen / 14.75 Meter
    • 11.02.2023 / 7 Tage
    7700,00€  
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    30,0% Rabatt
Kuba Charter: Es gibt so viele Hummer, dass man sich täglich daran satt essen kann Kuba Charter: Es gibt so viele Hummer, dass man sich täglich daran satt essen kann

Bootscharter Kuba: Törnbericht

Hummer für drei Dollar

Martin und seine Crew segeln zwei Wochen lang an Kubas Südküste. Auf einer Oceanis 473 führt sie der Törn von Cienfuegos aus zunächst nach Südwesten zur Cayo Guano del Este und den Cayos de Dios, dann zur Cayo Largo. Als nächstes steht die Isla de la Juventud auf dem Programm, die größte Insel Kubas. Nach ein paar Tagen und einem Landausflug segeln sie über Cayo del Rosario bis nach Casilda, dem Hafen von Trinidad. Auch hier steht eine ausführliche Stadtbesichtigung an, Trinidad ist eine wunderschöne Stadt. Dann geht`s in einem letzten Schlag zurück nach Cienfuegos. Zwei Wochen voller Abenteuer und Entdeckungen liegen im Kielwasser… Aber zurück zum Anfang.

Die Sonne brennt heiß um ein Uhr mittags, als wir mit dem Taxi von Havanna aus in Cienfuegos in der Marina eintreffen. Der Empfang ist freundlich, hilfsbereite Hände laden unser Gepäck auf einen Karren und wir suchen unseren Vercharterer. Es gibt noch jede Menge Papierkram für die Hafenbehörde zu erledigen. Unser Schiff ist da und sieht auf den ersten Blick sehr gut aus, die Übernahme dauert jedoch noch. Deshalb gehen wir erstmal an die Bar. Dort wird der Grill für uns angeworfen und für vier Dollar bekommen wir dreimal Pollo (Hähnchen), Pommes, Salat und Getränke.

Bis wir unser Schiff übernehmen können, besuchen wir noch die Stadt und sind auf Anhieb begeistert. Cienfuegos war einstmals ein wichtiger Goldumschlagplatz. Die Spanier brachten ihre Beute von Mexiko hierher und verluden sie im Schutz der Lagune auf größere Übersee-Schiffe. Stolze Paläste, frisch restauriert, strahlen den Glanz dieser Zeit aus, daneben Fassaden kurz vor dem Verfall, revolutionäre Parolen und quirliges Leben. Wir genießen die zwei Tage, die wir vor dem Rest der Crew angereist sind, um uns an Klima, Land und Leute zu gewöhnen. Am Abend können wir unsere Oceanis 473 übernehmen, trotz diverser Schwierigkeiten mit der Ersatzteilbeschaffung bestens in Schuss und überkomplett ausgerüstet. Außerdem ist Ersatz für alles, was eventuell kaputt gehen kann (Motorteile, Bilgepumpe, WC-Pumpe, usw.), unter den Bugkojen in Kisten verstaut.

Am nächsten Morgen bekommen wir unseren vorbestellten Proviant und zu meiner Überraschung ist es den Leuten von der Charterbasis gelungen fast alles zu organisieren, was ich bestellt hatte. Nur Frischfleisch gibt es keines. Der Dollar-Laden hat aber etwas Tiefgekühltes, und Brot bekommen wir direkt vor dem Auslaufen geliefert. Zuvor sind natürlich noch Papierstapel an Formalitäten zu erledigen und die 10 Dollar pro Person und Tag an „Cruisingtaxe“ zu entrichten. Dann wird das Schiff inspiziert, alle Pässe genauestens geprüft und das Ablegen überwacht.

Durch die Lagune und den Kanal von Cienfuegos erreichen wir das karibische Meer - tiefblau und völlig einsam. Der Wind bläst heute nicht wie erwartet aus SE sondern aus S bis SW, das bedeutet aufkreuzen, um die Sperrzone um die Schweinebucht nicht zu verletzen. Unter diesen Bedingungen ist es unmöglich, die Cayos de Dios noch bei Tageslicht zu erreichen, und so entscheiden wir uns in der Nähe der Leuchtturminsel Cayo Guano del Este zu ankern. Als der Wind in der Nacht auf Nord dreht, bin ich froh, nicht im Luv der Riff-Insel zu liegen. Die Nacht war zwar recht unruhig, doch der nächste Tag verwöhnt uns mit Segeln vom Feinsten, und am frühen Nachmittag ankern wir hinter der unbewohnten Insel Cayo Sal, genießen schnorchelnd die Unterwasserwelt und die Einsamkeit.

Unser nächstes Ziel ist die Touristenenklave Cayo Largo. Die Betonnung in der Karte ist eine andere als im Handbuch, ist eine andere als in der Realität. Hier ist einiges in Bewegung. Wo der Hafenführer eine Betonpier beschreibt, finden wir eine Marina klein aber fein, mit Schwimmstegen, Wasser und Strom. Im nahen Restaurant geniessen wir leckeren Fisch und Langusten zu einem angemessenen Preis. Die Regale im Dollarladen sind ziemlich leer, aber die Verkäuferin organisiert fast alles. Wir haben zwar noch keinen großen Bedarf an Proviant, aber als sie ans Schiff kommt, um eine Obst- und Gemüsebestellung aufzunehmen, können wir nicht widerstehen. Brot gibt‘s allerdings erst am Abend, also bleibt uns nichts anderes übrig als noch einmal hierher zu kommen. So klarieren wir aus, um am nahen Riff zu schnorcheln. Ein Delphin begleitet uns ein Stück weit durch die nur drei Meter tiefe Lagune. Das Riff ist so schön, wie ich in der Karibik noch keines gesehen habe, und auch hier sind wir wieder fast alleine.

Charter Kuba: Cienfuegos - Stolze Paläste strahlen den Glanz vergangener Zeit aus Charter Kuba: Cienfuegos - Stolze Paläste strahlen den Glanz vergangener Zeit aus

Zurück in der Marina Puertosol klarieren wir ein, kaufen Brot und klarieren wieder aus - Ordnung muss sein - um die Riffdurchfahrt noch vor Sonnenuntergang zu schaffen. Leider lässt uns der Wind im Laufe der Nacht im Stich und wir erreichen die Südküste der Isla de la Juventud, die Stevenson zu seinem Roman „Die Schatzinsel“ inspiriert hat, unter Motor und runden sie bis zur Caleta Puerto Frances. Ihren Namen hat diese Bucht von den französischen Piratenkapitänen, die hier sich und ihre Beute versteckten, wenn ihnen die spanischen Goldtransporte von Mexiko in die Hände fielen. Hier waren sie vor der Verfolgung durch die spanische Flotte sicher, die sich wegen des geringen Tiefgangs der Bucht nicht nähern konnte. Die Schätze, die man heute hier findet, sind die paradiesischen Riffe für Taucher und Schnorchler, zu deren Schutz Bojen ausgelegt wurden. In der Nähe entdecken wir ein Restaurant, das auf Pfählen ins Riff gebaut ist. Wir suchen uns die Boje aus, die dem Restaurant am nächsten liegt, und fahren mit dem Dinghy dorthin.

Außer uns sind noch zwei Tauchboote dort, Uniformierte sind hier stationiert, um zu registrieren, woher wir kommen, wo wir hin segeln, wie lange wir bleiben und wie viele Personen an Bord sind. Wir vereinbaren um 18 Uhr zum Nachtessen zu kommen und genießen den Nachmittag am endlosen, einsamen Sandstrand. Nachdem das letzte Tauchboot die Bucht verlassen hat, sind wir mal wieder allein im Paradies, und als wir kurz vor Sonnenuntergang im Restaurant eintreffen, ist unsere Überraschung perfekt. Antonio hat bereits gekocht und erwartet uns: Es gibt Fisch oder Languste satt, dazu Reis, Spaghetti, Salat, Früchte und im vereinbarten Preis von 8 Dollar pro Person sind sogar die Getränke inbegriffen. Als wir gehen, bietet uns Antonio noch drei große Langusten für je drei Dollar an. Als wir ihm erklären, dass wir keinen Topf an Bord haben, der dafür groß genug wäre, kocht er sie kurzerhand für uns ab. Unser Abendessen für den nächsten Tag ist also auch schon sicher.

Über Nacht hat der Wind auf SW gedreht, was leider unangenehmen Schwell bedeutet, so verholen wir noch vor dem Frühstück tiefer in die Bucht und können uns gar nicht satt sehen an den Korallenstöcken im glasklaren Wasser. Der Blister zieht uns dann an der Westseite der Insel entlang, unserem nächsten Tagesziel entgegen. Der Hafenführer empfiehlt ein Hotel zum Anlegen und den Hauptort der Insel, Nueva Gerona, mit dem Mietwagen zu erkunden. Wir wollen im Ort selbst anlegen, müssen dazu in den Norden der Insel und dann ein Stück weit einen Fluss hinauf fahren. Schon bei der Flussmündung werden wir winkend begrüßt, beim Anleger wartet ein Sicherheitsbeamter, der uns solange bewacht, bis wir offiziell einklariert haben. Während wir auf den Beamten warten, lassen uns Kinder, die hinter dem Zaun spielen, frische Kokosnüsse zukommen. Es ist Ostern und in Nueva Gerona wird gefeiert. Die Menschen scheinen alle auf der Strasse zu sein, die Stimmung könnte besser nicht sein. Ein Ausflug nach Punta del Este, wo Höhlenzeichnungen der Ureinwohner zu bestaunen sind, lässt sich auf die Schnelle leider nicht organisieren, so lassen wir uns auf eine Fahrt zum Gefängnis ein, in dem Fidel Castro nach dem ersten missglückten Putschversuch gegen das Batista-Regime einsaß.

Wir vervollständigen noch einmal unsere Wasser,- Obst,- und Brotvorräte und verlassen Nueva Gerona nach den inzwischen schon vertrauten Formalitäten. Der Wind bläst kräftig aus Südwest und wir kreuzen dem Kanal de la Cruz entgegen, einer von drei beschriebenen Durchfahrten durch den Mangrovengürtel, der die Isla de la Juventud im Norden und Osten umgibt. Doch wo ist die Betonnung? Wir können eine einzige von mindestens 11 ausmachen, tasten uns mit Hilfe des GPS heran, peilen die Richtung, aber alle Versuche scheitern bei 1,6 m Wassertiefe. Wir kehren um und entscheiden uns für die nächst nördlichere Durchfahrt, Pasa de Quintasol, von der Berufsschifffahrt (was für eine Berufsschifffahrt eigentlich?) genutzt. Wo der Kanal eigentlich 5 m tief sein soll, zeigt unser Tiefenmesser gerade einmal 1,8 m, meinen Puls messe ich lieber nicht… Wir kommen durch! Allerdings sind die Seekarten so geteilt, dass uns jetzt ca. 5 Meilen bis zum nächsten Kartenrand fehlen. Wir machen am Wind 9 Knoten Fahrt, hypnotisieren den Tiefenmesser, der immer zwischen 4 und 5 Meter anzeigt und mein Adrenalinspiegel normalisiert sich erst wieder, als ich eine Position auf die Karte eintragen kann. Die ganze Aktion hat uns viel Zeit gekostet und da die Sonne bald untergeht, suchen wir uns einen Ankerplatz im Lee einer der unzähligen Mangroveninseln.

Der nächste Tag beschert uns wieder Rauschefahrt bei 6 Bft aus SW, die unterschiedlichsten Stimmungen am Himmel von Sonnenschein bis dichter Bewölkung und sogar ein wenig tropischen Regen. Das flache Wasser ist türkisblau wie in einem kitschigen Reiseprospekt, als wir bei Cayo del Rosario einen Bade- und Verpflegungshalt einlegen und wir können uns gar nicht satt sehen an dem Farbenspiel.
Für diese Nacht haben wir uns einen langen Schlag vorgenommen, bis nach Casilda, dem Hafen von Trinidad. Als wir kurz nach Sonnenuntergang unsere Ankerbucht verlassen, hat sich der SW- Wind leider schlafen gelegt. Soll es etwa wieder eine lange Motornacht werden? Ich versuche, die verbliebenen 2 bis 3 Bft einzufangen, als plötzlich das Großsegel back steht. Zum Glück haben wir einen Bullenstander gesetzt! Ich schaue auf den Windmesser um die Situation zu begreifen: 30 Knoten aus Nord. Mit drei Reffs in beiden Segeln nehmen wir nun unseren Kurs auf, kaum einmal unter 9 Knoten, und das hält an bis kurz vor Casilda.

Hier stimmt zur Abwechslung einmal die Betonnung der Riffdurchfahrt mit der Beschreibung überein und wir nähern uns dem „Guarda Dock“, halten Ausschau nach Uniformierten, doch niemand nimmt von uns Notiz. In der Einfahrt zur Marina Cayo Blanco, die nach den uns vorliegenden Angaben eigentlich nur eine Lagune mit einem Schwimmsteg ist, beträgt die Wassertiefe laut Karte nur 1,8 Meter, deshalb ankern wir außerhalb in der Bucht und wassern das Dinghy. In der Lagune trauen wir unseren Augen nicht: Welch ein idyllischer Ort! Hier ist ein Anleger mit Bar und Schwimmstegen entstanden und wir erfahren, dass der offizielle Einklarierungshafen für Sportboote hierher verlegt wurde, das Ankern in der Bucht allerdings verboten ist. Wegen unseres Tiefgangs sei es allerdings erst um 10 Uhr abends möglich einzulaufen - wir haben Neumond und es ist gerade Niedrigwasser. Es folgen lange Telefongespräche, um uns eine Ankererlaubnis bis zum nächsten Hochwasser zu besorgen, mit dem Resultat, dass wir mit einem kubanischen Skipper an Bord zurückkehren, der meint, wir kämen schon durch. Er manövriert unser Schiff zur ersten Tonne, die Tiefe nimmt kontinuierlich ab 1,8 - 1,7 - 1,6 Fahrt 0, Vollgas, geschafft! Wir machen direkt an der Bar fest und bestellen Kaffee und Mojito. Der Marinamanager organisiert uns für den nächsten Tag einen Kleinbus, der uns nach Trinidad bringt und zur vereinbarten Zeit wieder zurück zum Schiff.

Trinidad steht unter dem Schutz der Unesco, was einerseits bedeutet, dass die Fassaden einiger Paläste prunkvoll restauriert, zumindest aber vor dem völligen Zerfall bewahrt bleiben, andererseits bedeutet das auch, dass die Gassen der Altstadt von Hunderten von Tagesausflüglern aus den Touristenenklaven bevölkert werden. Verständlicherweise zieht das Leute an, die einem dauernd auf den Fersen sind, Zigarren oder Pesomünzen mit dem Portrait Che Guevaras verkaufen wollen, und wenn man nichts davon braucht, schließlich einen Dollar für das Baby oder für sich selbst erbetteln wollen. Wir besichtigen die prachtvollsten Paläste aus der Kolonialzeit, die von beeindruckender Schönheit und Zeugen eines dunklen Kapitels der Geschichte der Insel sind. Trinidad wurde ursprünglich von den Spaniern gegründet, um in den Flüssen der nahen Berge nach Gold zu suchen - ein nicht sehr ergiebiges Unterfangen. Ihre wahre Blüte erlebte die Stadt durch den Zuckeranbau, und ihren ehemaligen Reichtum verdankt sie dem Handel mit Sklaven aus Afrika. So wird sie heute auch hauptsächlich von den Nachkommen dieser Sklaven bevölkert. Wir erkunden die Gassen hinter dem großen Freilichtmuseum und sind einmal mehr fasziniert von der fröhlichen Ausstrahlung der Menschen auf Kuba.

Ein letzter Segeltag bringt uns zurück nach Cienfuegos und wehmütig nehmen wir Abschied. Ein „Muss“ für jeden Kubareisenden ist ein Besuch von Havanna (wir können unsere "Casa particular" hier nur wärmstens weiterempfehlen), die Altstadt steht wie die Trinidads unter dem Schutz der Unesco. Was ich hier empfinde beschreibt Inge Viett in ihrem Buch „Cuba libre bittersüß“, wie man es nicht treffender ausdrücken kann: „.... An diesen Touristik-Orten finde ich nur die Schattenseiten des gegenwärtigen Transformationsprozesses in Kuba: um Dollar bettelnde Kinder, jineteros, die einfach nicht abzuschütteln sind, Geschäfte machen, abzocken, Betrug....“ So ziehen wir doch wieder die „zweite Reihe“ vor, genießen den Malecon, die berühmte Meerpromenade im Licht der Abendsonne und den teuersten Mojito
unserer ganzen Reise. Die zwei Wochen waren viel zu kurz um Kuba zu bereisen, aber nicht um Land und Leute ins Herz zu schließen. Es war ganz sicher nicht unsere letzte Kubareise.

Martin F.

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