Kho Chang / Ao Salak Phed
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Ohne entsprechende Vorbereitung kann man in Thailand leicht in so manches Fettnäpfchen treten. Denn die Thais pflegen im sozialen Umgang mit ihren Mitmenschen eine wohlüberlegte Sorgfalt, die nicht nur für das bekannte Zeremoniell der Begrüßung gilt. Aber zum Glück sind die Einheimischen den Ausländern gegenüber tolerant und sehen über unabsichtlich begangene Fehler gern mit einem `Mai Pen Rai` (Macht doch nichts) hinweg.
An Charme nicht zu überbieten ist das Grußzeremoniell der Thais. Dabei werden die Hände flach wie zu einer Andacht gefaltet, der Kopf leicht nach von gesenkt und ein freundliches Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Die Haltung der Hände signalisiert etwas über die soziale Stellung oder das Alter des Gegenübers. Führt man die Hände zusätzlich an die Stirnhöhe oder darüber, so ist dies eine besondere Respektbezeugung.
Wo immer man in Thailand auf Menschen trifft, sieht man sie lächeln. Die Gedanken hinter diesem Lächeln jedoch sind oft schwierig oder gar nicht zu enträtseln. Aber immerhin: Die freundliche Gelassenheit der Thais verliert sich auch in extremen Situationen nicht, Ungeduld ist ihnen fremd. Kleine Widrigkeiten des Alltags - wie zum Beispiel das lange Stehen in einer Schlange am Ticketschalter - sind kein Anlass zur Aufregung. Denn nach ihrer Lebensphilosophie ist nichts so dramatisch, dass es die gute Laune oder den Spaß am Leben verderben könnte. Dieses Lebensgefühl beherrscht das Alltagsleben der Thais, so dass man sich als Besucher des Landes ganz einfach anpassen und ruhig etwas davon mit nach Hause nehmen sollte.
Vor allem in ländlichen Gebieten sollte man unter allen Umständen vermeiden, einen Thai am Kopf zu berühren. Dieser gilt als Sitz der geistig-menschlichen Würde und ist somit der heiligste Teil des Körpers. Selbst ein liebevoll gemeintes Streicheln über das Oberhaupt eines Kindes bewirkt oft das Gegenteil. Auch sollte man eigentlich niemals auf den Kopf eines anderen `herabsehen` - was sich von den normalerweise hochgewachsenen Europäern nicht immer vermeiden lässt.
Der Fuß dagegen ist schmutzig, unwürdig und deshalb ist sein `Vorzeigen` beleidigend. Sogar das im Westen übliche Übereinanderschlagen der Beine wird allenfalls in der Verborgenheit unter dem Tisch toleriert. Denn schließlich könnte die Sohle ja aus Versehen auf das Gegenüber zeigen. In größeren Städten kann man mit diesen Gepflogenheiten dagegen ruhig etwas gelassener verfahren.
Vor dem Betreten des Andachtsraumes eines Tempels oder des Wohnraumes eines Privathauses ist es Sitte, die Schuhe auszuziehen. Beim Besuch von religiösen Stätten sollte bei der Kleidung und im Benehmen die gleiche Umsicht wie in anderen Ländern geboten sein. Auch buddhistische Mönche, Buddhastatuen und andere religiöse Symbole sollten mit dem gebührenden Respekt behandelt werden.
Zudem ist es dringend angeraten, jede kritische Bemerkung über das hoch angesehene Königshaus zu vermeiden. Die Thais sind ein sehr höfliches, zurückhaltendes und überaus freundliches Volk. Deshalb sollten Touristen niemals ihren Ärger zeigen und auch bei Auseinandersetzungen ruhig und höflich bleiben, eben ein thailändisches `Jai Yen` (kühles Herz) an den Tag legen.
Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau sind in Gegenwart anderer - auch wenn es die eigenen Kinder sind - nicht üblich. Selbst bei verliebten jungen Pärchen ist es nicht üblich, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten. Auch ist es für thailändische Männer undenkbar Frauen in der Öffentlichkeit den Hof zu machen. Alleinreisende weibliche Touristen müssen deshalb nicht befürchten permanent von einheimischen Männern angesprochen zu werden.
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