Segelreviere in Split / Dalmatien
Yachtcharter Split / Dalmatien: Törnbericht
Dalmatien im Oktober: Freie Liegeplätze und viel Wind
Der Plan sah folgendermaßen aus: Auch in diesem Jahr, im Oktober 2004, wollten wir wieder gemütlich zu zweit in Kroatien segeln gehen. Wie schon zuvor, wollten wir gerne wieder eine Bavaria 32 chartern. Mangels Angebot mussten wir allerdings auf eine Bavaria 36 umsteigen – genügend Platz also, um noch einen weiteren Niederrheiner als Crewmitglied anzuwerben: Lüder Meyer hat sich uns angeschlossen. Von unserem Charterstützpunkt in Trogir sind wir über Milna (Brac), Palmizana (Hvar), Komiza (Vis), Stari Grad (Hvar) und Maslinica (Solta) wieder zurück nach Trogir gesegelt.
Samstag: Anreise Unsere Wetterwünsche: „Strahlender Sonnenschein“ - die Wettervorhersage: „stürmisch verregnet“. Nun, wenn man denn den Tag nicht vor dem Abend loben soll, dann gilt dies auch anders herum. Also lassen wir uns überraschen (und bereiten uns natürlich dennoch auch für schlechtestes Wetter entsprechend vor). Nach einem angenehmen Flug sind wir gelandet – im Regen. Beim genaueren Hinsehen muss ich präzisieren: Hagelschauer! Der Schauer war kurz und heftig - draußen (am Boden) alles nass, vom Himmel her jetzt alles trocken.
Um es gleich vorneweg zu nehmen: Der Transfer und das Einchecken liefen so schnell ab, wie noch nie zuvor! Ein Marina-Mitarbeiter holt uns am Flughafen ab, fährt uns nach Trogir (15 Min.), bringt uns zu einem Geldautomaten und bietet uns an, mit uns zum Supermarkt zu fahren. Weiter geht es dann zum Schiff, wo er und seine aus dem Nichts auftauchenden Kollegen schneller unsere Koffer packen und aufs Schiff bringen als ich im Kopf nachrechnen kann, was ich jetzt eigentlich an Geld (umgerechnet in Euro) geholt und wir im Supermarkt wieder gelassen haben. 45 Minuten all inclusive - das ist Rekord!
Unser erster Eindruck von Trogir: Super! Wir liegen in der ACI-Marina direkt gegenüber der Altstadt und nutzen die eingesparte Zeit nun, um die 400 Meter hinüber zur Altstadt zu schlendern. Hier müsste man mal Mister X spielen! Die kleinen Gassen sind ein Labyrinth, und zwar ein wunderschönes. Wir essen draußen in einer der Gassen frisch zubereiteten Fisch. Und das Wetter? Gar nicht so schlecht: es ist trocken und die Temperaturen sind so mild, dass wir mit langärmligem Hemd bis spät am Abend unter freiem Himmel sitzen können. Für Oktober nicht schlecht!
Sonntag: Trogir – Milna (Brac) Nach einem Regenschauer laufen wir gegen 10 Uhr morgens bei 6 Bft., in Böen 7 Bft. aus. Die zum Teil befeuerten Eilande voraus machen das Navigieren und Segeln gleich ein klein wenig spannender. Dieser erste Eindruck gibt uns gleich einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage, denn Dalmatien ist reich an Inseln und Inselchen.
Gegen Mittag reißt der Himmel auf, von Wolken ist fast nichts mehr zu sehen. Der Wind schwächt leicht ab und so haben wir allerbestes Segelwetter. Wer hätte das gedacht! Vorsichtshalber halten wir uns nahe Solta in schnell erreichbarer Landabdeckung und segeln Kurs Brac. Von Milna auf Brac haben wir uns nicht viel erwartet. Ist halt eine der nächsten ACI-Marinas von Trogir aus, wird relativ überlaufen sein, haben wir uns gedacht. Doch wir wurden positiv überrascht: Nur fünf Schiffe treffen an diesem Tag ein. Der Ort ist wunderschön gelegen und die abendliche Atmospähre in dem Ort provoziert die ersten „Ach, ist das schön!“-Seufzer.
Montag: Milna (Brac) – Palmizana (Pakleni-Insel bei Hvar) Bei Flaute und jetzt auch warmen Temperaturen laufen wir aus Milna aus. Doch Wind stellt sich kurze Zeit später ein, nachdem wir die Enge zwischen Solta und Brac passiert haben. Ziel dieses Tages ist die ACI-Marina Palmizana auf den Paklekn-Inseln (auch St. Klement), die der Insel Hvar vorgelagert sind. Nachdem wir zunächst wegen des schönen Windes noch einen Umweg südlich der Pakleni-Inseln gesegelt sind, laufen wir gegen 16 Uhr in der Marina ein und nehmen sofort ein Bootstaxi hinüber zu Hvar.
Als erstes geht`s hinauf zur Festung. Von dort haben wir einen super Blick hinüber zu den Pakleni-Inseln, wo wir sogar noch unseren Mast erahnen können. Gegen 21 Uhr treten wir dann den Rückweg an und ein Nacht-Bootstaxi bringt uns in einer exlusiven Tour bei sternenklarem Himmel (nächster, leicht durch Wein angeregter Glücks-Seufzer) zurück zu unserm Schiff.
Dienstag: Palmizana (Pakleni-Insel bei Hvar) – Komiza (Vis) Nach einer kurzen Inselbesichtigung brechen wir auf Richtung Vis. Wind und Welle sind zunächst ordentlich, wir haben das 3.Reff im Groß. Der Himmel ist bedeckt und für zwei Stunden kann sich das Wetter nicht entscheiden, ob es nieseln soll oder nicht. Doch der Regen bleibt aus. Kurz vor Vis herrscht wieder Flaute.
Auf Vis machen wir dann in Komiza fest. Diese Insel liegt merklich „etwas weiter ab vom Schuss“, und Komiza macht den Eindruck einer Theaterkulisse: Im Hinterland ist keinerlei Bebauung, die Boote sind nahezu ausschließlich Fischerboote und die Ortsansässigen sehen etwas „rauer“ aus als anderswo. Aber die Abendverpflegung ist hervorragend! Am nördlichen Ende des Hafenbeckens befindet sich ein Fischrestaurant, dass im Innern die Langusten und anderes Meeresgetier in einem gemauerten Becken präsentiert und frisch auf dem Grill in Sichtweite zubereitet.
Mittwoch: Komiza (Vis) – Bucht bei Starigrad (Hvar) Wir können uns nicht recht entscheiden, welche Route wir nun nehmen sollen: Zum Festland und dort nördlich von Trogir aus ein paar Erkundungsschläge wagen? Oder doch lieber Insel-Hopping? Wir entscheiden uns für letzteres und segeln zurück nach Hvar, nun an die Nordküste, wo das uralte Starigrad (nein, nicht Stalingrad) liegt. Das Wetter macht uns zunächst wenig Hoffnung und wir motorn. Doch eine Stunde später setzt der Wind ein und beschert und durchschnittlich 4 Bft. - perfekt!
Auf dem Weg nach Starigrad mache ich vom Bugkorb aus eine erstaunliche Entdeckung: Was ich zuerst für einen treibenden, alten, braunen Sack gehalten habe, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Wasserschildkröte! Delfine hätten mich weniger erstaunt - aber eine große Meerwasserschildkröte, das ist schon etwas Besonderes. Kurz vor Hvar schwächt der Wind ab, so dass wir die 4 SM lange Bucht von Starigrad nicht mehr unter Segeln passieren können. Was nicht weiter schlimm ist, denn das Wetter lässt einen Anker-Aufenthalt zu, sogar mit einem Hüpfer ins Wasser (im Oktober! Ich hätte es nicht gedacht!) in einem der kleinen Buchtenseitenarme.
Donnerstag: Bucht bei Starigrad (Hvar) – Maslinica (Solta) Wir treten langsam den Rückweg an. Gemütlich segeln wir zur Marina Maslinica auf Solta.
Freitag: Maslinica (Solta) – Trogir Wenig Wind, kleine Distanz, viel Wärme - was bedeutet das? Genau, Badebucht.
Unser Fazit dieser Woche: Top war`s! Das Wetter war weit besser als erwartet und im Oktober gab es hier in Dalmatien nur wenig Touristen, immer freie Liegeplätze in allen Häfen, einsame Ankerbuchten und keine Flauten-Serie, wie es im Hochsommer durchaus schon mal vorkommen kann.
SIMON & JANET PLEINES
Hochseesegelclub Niederrhein (HSSC)
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Meinungen zu Split / Dalmatien
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Preis/Leistung der Region hat in den letzten Jahren massiv nachgelassen!
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Etwas umständlich aber machbar!
Dafür direkt eine kleine Badestelle neben dem Liegeplatz.
Sehr angenehm und ruhig!!
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